Ärzte in Nigeria streiken
Die Ärztinnen und Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern in Nigeria sind am Mittwoch in einen unbefristeten Streik getreten. In ihrem Arbeitskampf geht es unter anderem darum, eine Gehaltserhöhung nach der Abschaffung der Benzinsubvention zu fordern, so die Ärztegewerkschaft.
Die Ärztinnen und Ärzte sind die ersten Beschäftigten des öffentlichen Sektors, die streiken, nachdem sich die Kraftstoffpreise mehr als verdreifacht haben und die Fahrpreise gestiegen sind. Präsident Bola Tinubu hat beschlossen, die beliebte Subvention Ende Mai abzuschaffen, was die Lebenskostenkrise in der größten Volkswirtschaft Afrikas weiter verschärft hat.
Unbefristeter Streik seit Mittwoch
Die Nationale Vereinigung niedergelassener Ärzte (National Association of Resident Doctors – NARD) erklärte, der Streik habe am frühen Mittwoch begonnen, nachdem alle Ultimaten, Appelle und Gespräche mit der Regierung ergebnislos blieben.
Assistenzärztinnen und ‑ärzte sind von zentraler Bedeutung für die Gesundheitsversorgung in Nigeria, da sie in den Notaufnahmen der Krankenhäuser dominieren. Die Gewerkschaft vertritt rund 15.000 von insgesamt mehr als 40.000 Ärzten in dem westafrikanischen Land.
Fristen nicht eingehalten
Als Gründe für den Streik nannte die NARD unter anderem das Versäumnis der Regierung, die Gehälter vor und nach der Abschaffung der Subvention zu überprüfen, sowie den Mangel an Arbeitskräften, da Ärztinnen und Ärzte für besser bezahlte Jobs ins Ausland abwandern.
Die wichtigsten nigerianischen Gewerkschaften und die Regierung hatten sich im Juni auf eine achtwöchige Frist geeinigt, um eine Vereinbarung über die Anhebung des Mindestlohns abzuschließen. Mit einer solchen Anhebung sollten die Auswirkungen der hohen Kraftstoffpreise im bevölkerungsreichsten Land Afrikas abgefedert werden.
Der Präsident, der nach den umstrittenen Wahlen im Februar erst Ende Mai vereidigt wurde, hat noch kein Ministerteam. Der Sprecher des Unterhauses hat mit den Ärzten verhandelt und sie dazu aufgefordert, nicht zu streiken.
Die nigerianischen Ärzte streiken häufig wegen ihrer schlechten Arbeitsbedingungen. Im Jahr 2020, auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie, legten sie dreimal ihre Arbeit nieder.
Quelle: Reuters
Quelle: Zeitung der Arbeit