Gute Bildung für alle ist im Kapitalismus nicht vorgesehen. Die Ausbildungskosten sollen so gering wie möglich sein.
Übernommen von DKP Bayern:
Der zuständige Kultusminister Piazolo würde das so selbstverständlich nie sagen, aber er will die Erbschaftssteuer beseitigen, wodurch sein Etat weiter schrumpfen würde. Momentan fehlen an den bayerischen Grund-, Mittel- und Förderschulen nach Berechnung des Bayrischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) etwa 4.000 Lehrkräfte. Deswegen werden Klassen einfach vergrößert und Unterricht fällt aus. Solange sich dabei die Kinder in der Schule aufhalten, wird das vom Kultusminister nicht als Unterrichtsausfall gezählt. Zunehmend müssen auch Schulfahrten eingeschränkt werden. Kultusminister Piazolo bezeichnet diese Situation als „solide Unterrichtsversorgung“. Die Berechnung des BLLV veräppelt er als „Zahlenspiele“, von denen er nichts halte (laut BR24, 15. September 2022).
Da aber die schwachen Leseleistungen und die mangelnden Kenntnisse in Mathe und Deutsch im Allgemeinen mittlerweile öffentliche Empörung, vor allem deutscher Firmen und Fachleute, hervorrufen, mussten sich Piazolo und die CSU-Regierung etwas einfallen lassen. Zusammen mit seinem Chef Markus Söder geht er auf Lehrereinkaufstour in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und weiteren Bundesländern. Wie seinerzeit die BRD gut ausgebildete DDR-Ingenieure aufkaufte, so bezahlt der CSU-Staat zusätzlich zum erhöhten Gehalt noch 3.000 Euro Prämie und die Umzugskosten nach Bayern. Kopfjäger Söder hat 1,5 Mio. Euro bereitgestellt und spart sich die Lehrerausbildung.
Quelle: DKP Bayern