Laos: Gegen Streubomben
Übernommen von: Schweizerische Friedensbewegung
Laos fordert USA und Ukraine zur Einhaltung des Verbots von Streubomben auf. Das Land hat bittere Erfahrungen mit dieser abscheulichen Waffe.
Die Regierung in Vientiane weiss, wovon sie spricht. Nach der Ankündigung der US-Regierung, der Ukraine Streubomben zur Verfügung zu stellen, veröffentlichte das laotische Außenministerium am 11. Juli einen eindringlichen Appell, von den Lieferungen abzusehen. In dem Aufruf wird darauf hingewiesen, dass während des Vietnamkriegs von den USA mehr als zwei Millionen Tonnen Bomben auf Laos abgeworfen worden waren. Das ist, gemessen an der Einwohnerzahl, trauriger Weltrekord. Es wurde auch Streumunition eingesetzt, „die nach wie vor eine ernsthafte Bedrohung für das Leben und die Lebensgrundlage unseres Volkes darstellt“, wie es in der Erklärung heisst. „Daher ruft Laos alle Staaten und Akteure dazu auf, auf den Einsatz, die Herstellung, die Weitergabe und die Lagerung von Streumunition zu verzichten, wie es das internationale Übereinkommen über Streumunition vorschreibt, damit niemand auf der Welt mehr Opfer einer solchen abscheulichen Waffe wird.“ Eine Forderung, die Washington ignoriert hat. Am 14. Juli wurde gemeldet, dass die ersten Lieferungen von Clusterbomben bereits in der Ukraine eingetroffen seien.
Neben den Nachwirkungen des von Washington nie offiziell erklärten Kriegs in Indochina, sehen sich die Einwohner von Laos gegenwärtig mit einer grassierenden Inflation von bis zu 52 Prozent bei Lebensmitteln konfrontiert. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Coronakrise und der Wegfall des Tourismus. Zwar wies die Weltbank 2022 für die laotische Wirtschaft ein Wachstum von mehr als zwei Prozent aus. Den Menschen aber geht es immer schlechter. Langsam werden in den Geschäften auch die Waren knapp, denn täglich mehrere Änderungen des Umtauschkurses zum thailändischen Baht, über den die meisten Importe abgewickelt werden, lassen jede Transaktion zum Glücksspiel werden. Dagegen nahm sich eine zum 1. Mai mit grossem Pomp verfügte Erhöhung des monatlichen gesetzlichen Mindestlohns um 100.000 auf 1,3 Millionen Kip (derzeit circa 60 Euro) eher bescheiden aus. Kaufen kann man dafür 62 Liter Normalbenzin. Der Benzinpreis hat sich in Laos vor allem wegen der westlichen Sanktionspolitik im Rahmen der Ukraine-Krise seit dem vergangenen Jahr mehr als verdoppelt.
Quelle: jungeWelt
Quelle: Schweizerische Friedensbewegung