18. November 2024

Wasserknappheit in Havanna

Teile der kubanischen Hauptstadt sind seit mehreren Tagen von der städtischen Wasserversorgung abgeschnitten und müssen mit Tanklastwagen versorgt werden. Bis vor kurzem waren noch 200.000 Einwohner insbesondere im Westen und der Altstadt Havannas betroffen. Wie der städtische Wasserversorger erklärte, seien massive Ausfälle von Pumpanlagen die Ursache, womit er einem früheren Bericht der Lokalzeitung „Tribuna“ widersprach, in dem niedrige Pegelstände der Wasserspeicher als Hauptursache genannt wurden.

Die Stadt arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Beseitigung der Schäden. In einem ersten Schritt konnte der Wasserversorger Aguas de la Habana 140 defekte Pumpen behelfsmäßig wieder in Gang bringen, womit sich die Zahl der betroffenen Personen auf 77.000 reduziert hat. Es mangelt jedoch an Material. „Wir haben nicht genügend Ersatzteile für eine Reparatur, in vielen Fällen laufen die wiederhergestellten Pumpen mit niedriger Effektivität“, erklärte die Vizedirektorin von Aguas de la Habana, Rosaura Socarrás, gegenüber der Parteizeitung „Granma“. Normalerweise würden jedes Jahr rund 10 Prozent der Pumpen ausgetauscht, seit 2019 sei dies aufgrund der schwierigen Devisensituation des Landes nicht mehr möglich gewesen, sagte Socorrás.

Hinzu kommen Schäden durch ein schweres Gewitter, in dessen Folge mehrere Staubecken im Westen der Hauptstadt beinträchtigt worden sind. Weiterhin am angespantesten gestaltet sich die Situation in Teilen der Gemeinden Centro, Vieja, Cerro, Diez de Octubre, Playa, Marianao und La Lisa. Anwohner müssen ihre Zisternen derzeit auf eigene Rechnung mit Wasserlastwagen auffüllen, doch der Dienst funktioniert nicht immer zufriedenstellend. In den Gemeinden Cerro und Diez de Octubre gibt es aktuell nur jeden dritten Tag Wasser, vergleichbare Rationierungsmaßnahmen gelten für die Altstadt Havannas, Playa und Marianao. Weniger starke Beeinträchtigungen gibt es in den östlichen Stadtteilen Alamar, der Villa Panamericana und im Viertel Camilo Cienfuegos. Bis die Pumpen wieder laufen wird versucht, den Wassermangel in den betroffenen Gebieten mit Zuteilungen nach dem Rotationsprinzip möglichst gleichmäßig zu verteilen.

Quelle: Cuba heute

Cuba heute