22. Dezember 2024

BRICS-Treffen: Die Weltkarte wird sich verändern

Die fünf BRICS-Staaten haben im Rahmen des Gipfeltreffens beschlossen, Saudi-Arabien, den Iran, Äthiopien, Ägypten, Argentinien und die Vereinigten Arabischen Emirate aufzunehmen. Dies ist ein Schritt, der darauf abzielt, die Schlagkraft des Bündnisses zu erhöhen, das darauf drängt, die vorherrschende Weltordnung neu zu ordnen. Die Erweiterung könnte den Weg für Dutzende weiterer Länder ebnen, die sich um die Aufnahme bemühen.

Was vielfach als eine Vertiefung der Zusammenarbeit und Solidarität der Schwellen- und Entwicklungsländer bezeichnet wird, ist ein ganz deutliches Zeichen dessen, dass die innerimperialistischen Zusammenhänge, Machtverhältnisse und Konflikte sich verschieben und teilweise verschärfen. Es geht um nicht weniger als die Weltordnung, die immer mehr zur Disposition steht – die Weltkarte wird sich verändern, wie Xi Jinping, der Staatspräsident der Volksrepublik China, selbst im Zuge des Treffens sagte. Hierbei handelt es sich aber keineswegs um einen progressiven Prozess, wie viele Menschen hoffen.

Putin hob in seiner Rede per Videoschaltung beispielsweise die „große praktische Rolle“ des Gipfels bei der „Förderung des gegenseitigen Handels und der Investitionen, der Stärkung der Kooperation und Ausweitung des Dialogs der Wirtschaftsgemeinschaften“ hervor. Es geht um Einflusssphären, Ressourcen und Absatzmärkte. Neben der Aufnahme neuer Staaten geht es darum, den Einfluss des Dollars zu mindern. Dazu wurde eine Resolution verabschiedet, um die Schaffung einer neuen Zahlungswährung zu prüfen.

Zu Recht wird der Globale Norden und insbesondere der Westen vom Globalen Süden verurteilt. Das bedeutet aber nicht, dass die BRICS-Staaten solidarische Politik und Wirtschaft in Dienste der Völker des Globalen Südens verfolgen werden, es geht ihnen um die Profite für ihre Bourgeoisie, um ihren künftigen Platz an der Sonne. Eine durch die BRICS-Staaten forcierte „multipolare Weltordnung“, von der sich manche auf utopische Weise Frieden erhoffen, ist vielmehr Ausdruck des wachsenden Ungleichgewichts im imperialistischen System: Die ungleiche Entwicklung im Kapitalismus drängt nach einer Neuaufteilung der Welt, am Ende mittels Gewalt und Krieg. Kapitalismus und Imperialismus markieren ein verbrecherisches Unrechtssystem, ungeachtet der nationalen Herkunft der Ausbeuter und Unterdrücker.

Quelle: Reuters/junge Welt

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

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