22. November 2024

Ezzedin Kanan nach israelischer Razzia im Krankenhaus verstorben

Der 20-Jährige, der vor etwas mehr als einem Monat bei einer Razzia der israelischen Besatzungskärfte angeschossen wurde, erlag nun endgültig seinen Verletzungen. Sein Name war Ezzedin Kanan und er stammte aus Jaba, einem Ort in der Nähe von Dschenin. Die Nachrichtenagentur WAFA meldete am Samstag, dass Kanan am 3. Juli während einer der intensivsten israelischen Militäroperationen im besetzten Westjordanland seit dem Ende eines bewaffneten palästinensischen Aufstands gegen die israelische Besatzung vor zwanzig Jahren in den Kopf geschossen wurde.

Mit Kanans Tod steigt die Gesamtzahl der Todesopfer des zweitägigen Angriffs, bei dem Luftangriffe, Hunderte von Bodentruppen und Bulldozer zur Zerstörung von Straßen und Gebäuden eingesetzt wurden, auf 14. Am Samstag berichteten palästinensische Tageszeitungen außerdem über Konfrontationen im besetzten Ostjerusalem während der Woche, darunter ein Angriff auf muslimische Gläubige, die auf dem Weg zum Freitagsgebet in der Al-Aqsa-Moschee waren, sowie die Unterdrückung einer wöchentlichen Demonstration im Viertel Sheikh Jarrah.

Gewalt aus Verzweiflung

Der Nahost-Beauftragte der Vereinten Nationen erklärte am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat, dass der Aufschwung der Gewalt durch die wachsende Verzweiflung über die Zukunft genährt wird, da die Palästinenser immer noch einen unabhängigen Staat anstreben.

„Das Fehlen von Fortschritten auf dem Weg zu einem politischen Horizont, der die Kernprobleme des Konflikts angeht, hat ein gefährliches und unbeständiges Vakuum hinterlassen, das von Extremisten auf allen Seiten gefüllt wird“, sagte Tor Wennesland.

Tägliche Razzien mit Toten

Die israelische Armee erklärte damals, sie habe Kämpfergruppen im Flüchtlingslager Dschenin schwer beschädigt und bei der Razzia Tausende von Waffen, Material zum Bombenbau und Geldverstecke beschlagnahmt. Dass es sich dabei um eine brutale Gewaltorgie gegen ein Flüchtlingslager handelte, um die palästinensische Bevölkerung zu schikanieren, wird ausgeklammert.

Seit Anfang 2022 führt Israel fast täglich Razzien im Westjordanland durch, um auf eine Reihe palästinensischer Angriffe zu reagieren. Die Razzien sollen gegen palästinensische Kämpferinnen und Kämpfer vorgehen und sind nach israelischen Angaben notwendig, weil die Palästinensische Autonomiebehörde zu schwach sei.

Die anhaltende Gewalt im Westjordanland hat zugenommen: Seit Anfang 2023 wurden mehr als 170 Palästinenserinnen und Palästinenser durch israelisches Feuer getötet, wie die Nachrichtenagentur The Associated Press berichtet. Diese Gewalt ist ein unvermeidliches Ergebnis von 56 Jahren illegaler Besetzung, des zunehmenden illegalen Siedlungsbaus im Westjordanland und die täglichen Gewaltausschreitungen durch Siedler.

Quelle: AJ

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

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