Schreibt man bei Rapid schon das Jahr 2026?
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Wie „Qualitätsmedien“ ungeprüft Agenturberichte übernehmen, zeigt sich anhand der Vorstellung des neuen Rapid-Cheftrainers.
Wien. Über den neuen Trainer der Rapid-Kampfmannschaft, Robert Klauß, erfahren wir in mehreren Medien sehr Interessantes. Er ist 38 Jahre alt. Aber: „Mit 25 Jahren schloss er 2018 die DFB-Trainerakademie als Jahrgangsbester mit einem Notendurchschnitt von 1,0 ab. Mehr als acht Jahre betreute der aus Eberswalde in Brandenburg stammende Klauß diverse Nachwuchsmannschaften von RB Leipzig, darunter die U17, U19, das Uefa-Youth-League-Team sowie die zweite Mannschaft.“
Wenn er mit 25 Jahren im Jahr 2018 die Trainerakademie abschloss, und er danach acht Jahre mehrere Mannschaften von RB Leipzig betreute, dann würden wir jetzt im Jahr 2026 leben.
Dass Robert Klauß, jetzt, also in dem Jahr, von dem wir bisher angenommen haben, es wäre 2023, das Alter von 38 Jahren hat, ginge sich jedenfalls auch nicht aus.
Dieser mathematische Unfug ist in mehreren Medien zu lesen: Der Standard, ORF, Kurier, wohl auch noch in Weiteren.
Welche rätselhaften Rechenaufgaben werden uns hier also präsentiert? Der Grund ist ganz einfach: Der Bericht, in dem diese Rechenfehler vorkommen, stammt offenbar von der Nachrichtenagentur APA. Auch dort können Fehler passieren. Dass aber mehrere sogenannte Qualitätsmedien solche Fehler ungeprüft übernehmen, zeigt, dass heutzutage niemand mehr die Texte liest, die von Agenturen in die Zeitungen hineinkopiert werden.
So steht es übrigens auf der Homepage von Rapid: „Der ehemalige Mittelstürmer startete seine Laufbahn als Coach bereits im fast noch jugendlichen Alter von 25 Jahren und schloss 2018 die DFB-Trainerakademie als Jahrgangsbester (Notendurchschnitt: 1,0) ab“. Damit geht sich wieder aus, dass wir im Jahr 2023 leben.
Quelle: Der Standard/ORF/Kurier/abseits.at
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