Ärztekammer: Kostenlose Masken und Tests wieder an der Tagesordnung

Die Ärztekammer in Wien setzt sich angesichts der aktuellen Welle von Krankheitsfällen dafür ein, dass kostenfreie FFP2-Masken für die Bevölkerung bereitgestellt werden. Zusätzlich dazu wird betont, dass es erneut kostenlose CoV-Tests für den Gebrauch zu Hause geben sollte. Derzeit besteht eine hohe Nachfrage nach sowohl Masken als auch Tests in den Apotheken.

Wien. Im Anbetracht der kommenden Feiertage und der wieder steigenden Coronavirus-Erkrankungen, fordert die Wiener Ärztekammer kostenlosen Mundschutz und Coronavirus-Tests für die Bevölkerung:

„Für die Bevölkerung braucht es rasch kostenlose FFP2-Masken und die Wiedereinführung einer limitierten Anzahl von kostenlosen Antigen-Tests für zu Hause, um verantwortungsvoll durch die Feiertage zu kommen“, forderte die Vizepräsidentin der Wiener Ärztekammer, Naghme Kamaleyan-Schmied, in einer Aussendung.

Tests sollten in Arztpraxen zur Verfügung stehen

Es sollte gewährleistet sein, dass Tests für symptomatische Patientinnen und Patienten auf das Coronavirus, RSV und Influenza in den Arztpraxen als Leistung der Krankenkassen zur Verfügung stehen, betonte Kamaleyan-Schmied, die die Interessen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in der Kammer vertritt. Des Weiteren fordert sie vom Gesundheitsministerium ausreichende Mengen an Influenzaimpfstoff sowie wichtigen Medikamenten. Sie äußerte die Hoffnung, dass zumindest die Versorgung mit Paxlovid nun sichergestellt sei.

Der Allgemeinmediziner Kambiz Modarressy beschrieb in einem Interview mit Wien heute eine erhebliche Zunahme an Infektionserkrankungen. Er erinnerte sich nicht an einen vergleichbaren Zeitpunkt mit einer derart großen Anzahl an Erkrankten. Die Mehrheit der Fälle umfasst grippeähnliche Infektionen, viele davon sind auf das Coronavirus zurückzuführen, und es gibt auch teilweise Magen-Darm-Infekte. Aktuell stellen etwa 60 Prozent der Besucher in Modarressys Praxis verschiedene Infektionen fest, wobei zehn Prozent positiv auf das Coronavirus getestet werden. Der Arzt prognostiziert, dass die erhebliche Influenzawelle voraussichtlich Mitte bis Ende Januar in Wien eintreffen soll.

Nachfrage steigt auch in Apotheken

Die Auswirkungen der Infektionswelle sind selbstverständlich auch in den Apotheken in Wien zu spüren. In der Johann Strauss Apotheke in Wien-Wieden werden wöchentlich etwa 100 CoV-Tests verkauft. Apotheker Manuel Wendl kommentierte, dass die bevorstehenden Feiertage sicherlich ein Grund dafür seien, dass die Nachfrage derzeit besonders hoch ist.

Es besteht auch eine hohe Nachfrage nach Masken und verschiedenen Medikamenten gegen Infektionen, wobei das Cov-Medikament Paxlovid derzeit stärker gefragt ist als üblich. Apotheker Manuel Wendl berichtete, dass es zeitweise einen geringfügigen Engpass gab, mittlerweile habe sich die Situation jedoch wieder normalisiert.

Derzeit besteht die Möglichkeit, kostenlose CoV-Tests bei Verdacht auf eine Infektion beim eigenen Hausarzt oder der Hausärztin durchführen zu lassen, üblicherweise handelt es sich dabei um einen Antigen-Schnelltest. Viele Apotheken bieten zudem Antigen-Tests und PCR-Tests als kostenpflichtige Dienstleistungen an. Darüber hinaus können PCR-Tests in verschiedenen Labors durchgeführt werden, beispielsweise im Verbund Ihr Labor oder bei Trinicum, wo auch Spültests für die Anwendung zu Hause verfügbar sind – ähnlich den früheren „Alles gurgelt“-Tests.

Quelle: ORF

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