22. Dezember 2024

Blödsinniges China-Bashing von Babler & Co

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Während der größte E‑Auto-Hersteller Chinas sich anschickt in Ungarn eine große Fabrik mit mehreren tausend Arbeitsplätzen zu errichten, betreibt die österreichische Politik blödsinniges China-Bashing.

Wien/Budapest/Peking. Zwei Meldungen kreuzen sich: Die österreichische Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG) hat als Bestbieter dem chinesischen Autohersteller BYD den Zuschlag für bis zu 640 Fahrzeuge erteilt. Verkauft werden aber nur so viele, wie von den einzelnen Behörden und Kommunen, die über die BBG einkaufen, abgerufen werden. Ein blödsinniges China-Bashing der Parlamentsopposition folgte. Nicht nur FPÖ und NEOS, sondern auch SPÖ-Chef Andreas Babler tat sich hervor und wetterte dagegen, dass „österreichische Steuergelder nach China geschickt werden“ und Österreich als Industriestandort gleichzeitig immer weiter abrutsche. Das Boulevard-Blatt „heute“ titelt: „Babler schäumt – kein Steuergeld für China-Autos“.

BYD hat aber mittelfristig gar nicht vor, die Autos aus China nach Europa zu verfrachten. Der größte E‑Auto-Hersteller Chinas gab bekannt, dass er plant, im ungarischen Szeged eine funkelnagelneue Fabrik mit modernster Fertigungstechnik und tausenden von Arbeitsplätzen zu schaffen. Auch Batterien sollen an diesem Standort produziert werden.

Österreichs Autozulieferindustrie könnte profitieren

Statt des blödsinnigen China-Bashings sollte die österreichische Politik dabei behilflich sein, dass die österreichische Autozulieferindustrie auch zu Aufträgen aus der ungarischen Mega-Fabrik kommt. Denn Österreichs Industrie hat vom VOEST-Blech bis zu High-Tech-Komponenten ziemlich viel zu bieten, was Autobauer brauchen können. Oder ist der SPÖ-Vorsitzende und Möchtegern-Bundeskanzler gar der Meinung, dass wir chinesischen Herstellern nicht nur keine Autos abkaufen, sondern ihnen auch nichts liefern sollten?

Unterschwelliger Antikommunismus?

Frage: hätten diese Parteien auch so ein Trara veranstaltet, wenn die Ausschreibung ein japanischer oder US-amerikanischer Hersteller gewonnen hätte? Wohl kaum. Hier geht es schon auch um unterschwelligen Antikommunismus, obwohl die chinesische Politik unserer Meinung nach nicht mehr viel mit kommunistischer Praxis zu tun hat. Aber es reicht wohl, dass China von einer dem Namen nach kommunistischen Partei regiert wird. Und würde Österreichs Außenpolitik nicht wie ein Dackel den USA nachlaufen, hätten wir vielleicht auch mehr Chancen, dass chinesische Konzerne hier Geschäfte machen.

BYD betreibt in Ungarn übrigens bereits eine E‑Autobus-Fertigung.

Quellen: MSN/Heute

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Quelle: Zeitung der Arbeit

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