22. Dezember 2024

Kein Warmwasser für Geflüchtete in Tirol

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Seit mehr als drei Monaten gibt es erhebliche Schwierigkeiten mit der Warmwasserversorgung in einer Flüchtlingsunterkunft in Innsbruck. Die 75 Bewohner haben häufig keine Möglichkeit, warm zu duschen. Dies verdeutlicht den Zustand einiger Flüchtlingsunterkünfte in Tirol.

Innsbruck. Ein Bewohner der betroffenen Unterkunft in Innsbruck berichtet dem ORF gegenüber, dass sie seit mehreren Monaten kein warmes Wasser haben und es am Herd erhitzen müssen, um sich zu waschen. Gelegentlich gibt es für einige Minuten warmes Wasser in einer Wohneinheit, aber dann verschwindet es wieder. Seit September hat sich die Situation kontinuierlich verschlechtert, und das Problem betrifft mittlerweile das gesamte Haus.

Das fragliche Gebäude benötigt dringend umfassende Sanierungen und ähnelt anderen problematischen Fällen in Tirol. Zum Beispiel ist das ehemalige Hotel Toleranz in Jenbach, das auch Flüchtlinge beherbergt, ebenfalls in einem desolaten Zustand, wobei es teilweise sogar an fließendem Wasser fehlt. Herausreden tun sich die zuständigen Politiker mit dem angespannten Wohnungsmarkt in Tirol. Es seien keine besseren Immobilien für solche großen Unterkünfte auf dem Markt, man bekomme keine Häuser angeboten, die auf dem freien Markt vermittelbar seien.

Wenn der Markt die Sachen so regelt, dass Menschen unter solchen Bedingungen in einem wohlhabenden Land wie Österreich leben müssen, sollte man sich doch einmal mehr fragen, ob der Markt es wirklich regelt. Der Kapitalismus und seine „Marktwirtschaft“ sorgen dafür, dass sich das Vermögen in Österreich immer weiter konzentriert.

Tobia Carfora, Spitzenkandidat der Kommunistischen Liste bei der Arbeiterkammerwahl in Tirol, sagt in diesem Zusammenhang: „Nicht ohne Grund betonen wir einerseits, dass wir den Reichtum im Land erarbeiten, aber dieser nicht bei den arbeitenden Menschen in Tirol ankommt. Es ist eine Schande, wenn die Mieteinnahmen der Spekulanten in Tirol nicht nur wichtiger sind als leistbares Wohnen für alle in Tirol Lebenden, sondern auch noch zu so unangemessenen Wohnbedingungen führen.“

Quelle: ORF

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