Möbelhaus Interio insolvent, 2023 Rekordjahr bei Firmenpleiten
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Nachdem bereits das vergangene Jahr Österreich einen Rekord an Unternehmenspleiten bescherte, kann auch das neue Jahr prominente Namen hinzufügen: Im Zuge der Interio-Insolvenz stehen 78 Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Vösendorf/Wien. Auch das Jahr 2024 kann sogleich mit einer prominenten Unternehmenspleite aufwarten: Die niederösterreichische Möbel- und Wohnaccessoireskette Interio muss Insolvenz anmelden. Schwierigkeiten gab es schon länger, die Anzahl der Standorte war bereits auf die Hälfte reduziert worden. Nun sind es 9,4 Millionen Schulden bei 110 Gläubigern, die ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Wiener Neustadt nötig machen. An den verbliebenen sieben Geschäftsstandorten, darunter die Mariahilfer Straße in Wien, stehen 78 Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Rekordjahr bei Unternehmenspleiten
2023 war zuletzt bereits ein Rekordjahr für Firmenpleiten. Die Anzahl von 3.364 Insolvenzen bedeutet ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 sowie den Höchstwert der Dekade. Für 2024 ist ein abermaliger Anstieg zu erwarten, die Zahl soll aber unter 4.000 bleiben. Der Grund ist ein doppelter: Viele Insolvenzen sind nachgeholte Pleiten, die während der Corona-Pandemie und durch diverse Hilfestellungen aufgeschoben wurden. Dieser „Rückstau“ löst sich nun auf.
Andererseits führen Teuerung und die aktuelle negative wirtschaftliche Entwicklung, die auch mit dem Sanktions- und Wirtschaftskrieg zu tun haben, dazu, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten mit den Kosten bekommen. Nicht aussagekräftig ist hingegen die Gesamtsumme der Passiva der Insolvenzen des Jahres 2023: Auch die 13,97 Milliarden Euro sind zwar ein neuer Rekord, doch entfallen drei Viertel davon auf die Signa-Pleite – die größte Pleite der österreichischen Geschichte.
Quelle: ORF / Der Standard
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