»Robust, einsatzfähiger und stets verfügbar«
Nein, von »Kriegstüchtigkeit« wie ihr sozialdemokratischer deutscher Amtskollege spricht die neue Armeeministerin Yuriko Backes noch nicht, aber davon, die Armee müsse »robust, einsatzfähiger und stets verfügbar« werden. Das erklärte die DP-Politikern und ehemalige Hofmarschallin, die die vergangenen zwei Jahre an der Spitze des Finanzministeriums stand, am Freitag auf dem 201. Rekrutengelöbnis der Armee, das nach dem öffentlichen Jubiläumsgelöbnis im Herbst auf dem hauptstädtischen Knuedler wieder im Diekircher Kasernenhof stattfand.
Vor der neuen Ministerin, Stabschef General Steve Thull, Streitkräftekommandant Oberst Alain Schoeben und als Vertreter der Chamber ihr Präsident Claude Wiseler gelobten 61 Soldaten und Soldatinnen, die die viermonatige Grundausbildung bestanden haben, »die Verfassung, die Gesetze des Staates und die militärischen Vorschriften zu respektieren und der Krone und der Flagge bei der Erfüllung ihres Militärdienstes treu zu dienen«, so der Generalstab der Armee anschließend in einer Pressemitteilung. Von den anfangs 90 Rekruten und Rekrutinnen hätten es diesmal 29, also ein Drittel, nicht geschafft.
Auf die 61 jungen Männer und Frauen, die mit »der feierlichen Überreichung der Fourragère« und Tschingderassabum der großherzoglichen Militärmusik in die Armee aufgenommen wurden, warte nun eine »instruction individuelle avancée«, gefolgt von einer »instruction individuelle spécialisée«, »um sie bestmöglich auf ihren Einsatz in den verschiedenen Einheiten vorzubereiten«. Wie die Ressortchefin weiter erklärte, freut sie sich über »die große Zahl junger Rekruten«, brauche die Armee doch »junge und motivierte Frauen und Männer, um die Herausforderungen von heute und morgen zu meistern«.
»Boots on the ground«
Dazu gehören auch immer mehr Kriegseinsätze im Ausland. Von den mehr als 7.000 Soldaten und zuletzt auch immer mehr Soldatinnen, die nach Abschaffung der Wehrpflicht und Umstellung auf eine Freiwilligenarmee seit Anfang 1968 in die Armee aufgenommen wurden, so heißt es auf ihrer Internetseite, seien »seit drei Jahrzehnten (…) rund 1.500 luxemburgische Soldaten« zu Auslandseinsätzen geschickt worden, um »in Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Libanon, Afghanistan, Kongo, Tschad, Uganda, Mali, Mosambik und Irak« das luxemburgische »“Boots on the ground“-Engagement« zu gewährleisten.
Seit 2017 beteiligt sich die Armee außerdem im Baltikum an der »Kampfgruppe« (Battlegroup) im Rahmen der »enhanced Forward Presence« (eFP) der NATO in Litauen und seit vergangenem Jahr an der »enforced Vigilance Activity« (eVA) der NATO in Rumänien.
Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek