Fans verhindern Investorendeal
Übernommen von sdaj.org:
Seit Wochen haben Fanszenen aus ganz Deutschland gegen den Einstieg eines Investors in die Bundesliga sowie die Intransparenz und Missachtung der 50+1 Regel im Abstimmungsverfahren der Vereine protestiert. Die 50+1 Regel z.B. sieht vor, dass Vereine nicht die Mehrheit ihrer Anteile an Investoren verkaufen dürfen, also immer 50 % + 1 in der Hand der Vereine bleibt. Konkret im Gespräch war die Deutsche Fußball Liga (DFL) zuletzt mit dem Finanzunternehmen CVC Capital Partners, einer der größten Kapitalbeteiligungsgesellschaften weltweit.
Die DFL wollte für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Unternehmen eine Milliarde Euro kassieren. Was die Konsequenzen aus dem Verkauf von Rechten an Investoren sind, sehen wir zum Beispiel in England: Stadionbesuche werden unbezahlbar, der Spieltag wird auf immer mehr und immer beschissenere Anstoßzeiten aufgeteilt (um auch einen internationalen Markt zu bedienen) und demokratische Strukturen der Vereine und Verbände untergraben. Um dagegen zu protestieren, wurden in den letzten Wochen immer wieder Spiele mit Schokotalern, Tennisbällen und ferngesteuerten Autos gestört, sodass sie unterbrochen werden mussten.
Am Mittwoch hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) bekanntgegeben, dass die Verhandlungen mit möglichen Investoren abgebrochen werden.
Die aktiven Fanszenen der deutschen Fußballklubs haben die DFL zum Aufgeben gezwungen. Die Kommerzialisierung des Fußballs und der Kampf dagegen wird uns jedoch weiter begleiten, wie z.B. gegen die aktuell ins Spiel gebrachte Spaltung der Ligen. Dennoch hat mit der Abwendung des Investoreneinstiegs die Fanszene einen entscheidenden Sieg errungen. Das Verhalten der DFL zeigt uns aber auch, dass jedes bisschen Demokratie, das wir haben, nur soviel wert ist wie die Entschlossenheit, mit der wir es verteidigen.
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