Großstreik in Finnland legt das Land über mehrere Tage lahm
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Die finnischen Gewerkschaften haben zu einem weiteren Streiks aufgerufen, der bis zum 18. Februar dauern soll. Es ist der zweite finnische Generalstreik in diesem Jahr gegen die Sparpolitik der finnischen Regierung.
Helsinki. In dieser Woche wird es in Finnland in verschiedenen Sektoren zu einem umfassenden Streik kommen, denn es wird erwartet, dass über 130.000 Beschäftigte streiken werden, um gegen die von der Regierung von Ministerpräsident Petteri Orpo vorgeschlagenen Arbeitsmarktreformen zu protestieren. Es wird erwartet, dass die Streiks, die politischer Natur sind, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten im ganzen Land erheblich einschränken werden.
Eine Woche Streik in verschiedenen Sektoren
Seit mehreren Tagen streiken Elektriker*innen, Bauarbeiter*innen, Lebensmittelarbeiter*innen und viele andere Gruppen gegen die volksfeindliche Sparpolitik der finnischen Regierung, die die Einführung einer Karenzzeit, Einschränkungen des Streikrechts, die Schwächung des Rechts auf Wiedereinstellung und Maßnahmen zur Erleichterung der Entlassung von Beschäftigten umfasst. Zudem wird das Kindergeld gekürzt und Arbeitslose müssen noch länger auf Arbeitslosengeld warten.
Der erste große Streik fand zum Monatswechsel zwischen Januar und Februar statt, und dann traten teilweise andere Gruppen von Arbeitenden, wie z.B. Beschäftigte in der frühkindlichen Bildung, in den Streik. Das Ziel ist jedoch dasselbe: Die Kürzungen und Angriffe auf das Streikrecht zu stoppen, die unter anderem Solidaritätsstreiks und politische Streiks erschweren werden.
Der Verband der finnischen Industrie (EK) schätzt die Kosten der Streiks in dieser Woche und in den darauf folgenden Monaten auf rund eine Milliarde Euro. Zu den wichtigsten betroffenen Sektoren gehört der Schienenverkehr, der am Montag aufgrund eines Streiks der Eisenbahnergewerkschaft vollständig zum Erliegen kam. Auch im Bereich der frühkindlichen Bildung kam es am Dienstag und Mittwoch zu Unterbrechungen, da die Gewerkschaften des Sozial‑, Gesundheits- und Bildungssektors in allen größeren Städten einen 48-stündigen Streik begingen. Im Laufe der Woche kam es zu Streik in immer weitere Bereichen und die arbeitenden Menschen in Finnland demonstrieren ihren Unmut im Zusammenhang mit den geplanten Reformen.
Kommunistische Partei Finnlands erklärt Solidarität
Die Kommunistische Partei Finnlands (KTP) drückt in einer Erklärung ihre Unterstützung für die streikenden Arbeiter aus: „Die finnische Verfassung schützt das Vereinigungs- und Handlungsrecht der Arbeitnehmer. Dazu gehört auch das Streikrecht. Die bürgerliche Regierung hat bereits mit der Ausarbeitung eines Gesetzes begonnen, um die Dauer der Streiks zu begrenzen.“
Der Angriff der bürgerlichen Regierung auf die Arbeiterklasse kann nur durch die Gewalt der Massen zurückgeschlagen werden. Es erfordere die Organisierung und Teilnahme aller Arbeiter am Kampf sowie ihre Solidarität untereinander, schreiben die Kommunisten.
Quelle: RikpunKt/Helsinki Times
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