Kritik an OMV-Megaprojekt im Schwarzen Meer
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Wien/Bukarest. In einem gemeinsamen Schreiben fordern die Umweltschutzorganisation Greenpeace und 76 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die OMV auf, das Milliarden-Gasprojekt „Neptun Deep“ im Schwarzen Meer abzusagen. Der offene Brief ist außerdem an die Österreichische Beteiligungs-AG (ÖBAG) adressiert. Vor einer Woche wurde in Rumänien bereits eine Klage gegen den Flächenwidmungsplan für das Projekt eingebracht.
Unterschrieben haben den Brief zahlreiche aktive sowie emeritierte Professorinnen und Professoren an österreichischen Universitäten. Franz Essl, Ökologie-Professor an der Universität Wien, erklärt: „Die Neuerschließung fossiler Energiequellen ist völlig aus der Zeit gefallen und gehört ins Museum. Umso mehr in einem biologisch hochsensiblen Gebiet wie dem Schwarzen Meer, das heute schon stark verschmutzt ist. Eingriffe für die Errichtung der Gasförderanlagen hätten dort besonders gravierende Folgen – für seltene Arten, den Fischfang, das gesamte Meer.“
Seit dem Bekanntwerden des Vorhabens der OMV gibt es Kritik an den Umweltaspekten des Projektes. Pipelinestraßen sollen nach aktuellem Stand der Pläne Naturschutzgebiete durchqueren. Für den Bau der Tunnel und Pipelines müssten außerdem Schiffe in den Schutzgebieten ankern, was negative Folgen für die dortigen Riffe hätte.
Mehr als 80 Prozent der Ausführungsverträge von „Neptun Deep“ sind bereits vergeben. Im Dezember letzten Jahres verkündete die OMV, dass einem Bohrbeginn schon im Jahr 2025 nichts im Weg steht. Das erste Gas würde dann 2027 fließen. Die Marktanteile der OMV würden im internationalen Gasgeschäft massiv vergrößert, die Position des Konzerns in der Schwarzmeerregion und Südosteuropa gestärkt werden.
Quelle: Der Standard/OMV
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