21. Dezember 2024

Würdige Ehrung für den Helden der Sowjetunion, Generalleutnant Dimitrij Karbyschew

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Im Gedenken an Generalleutnant Dimitrij Michailowitsch Karbyschew versammelten sich zu dessen Todestages Antifaschistinnen und Antifaschisten im Konzentrationslager Mauthausen. Die Kundgebung, organisiert vom KZ-Verband/VdA Oberösterreich, ehrte Karbyschews unerschütterlichen Geist und sein Opfer im Kampf gegen den Faschismus.

Mauthausen. In einer würdigen und äußerst bewegenden Kundgebung am Sonntag, 18. Februar, gedachten Vertreterinnen und Vertreter des oberösterreichischen Landesverbandes des KZ-Verbandes/VdA, der Botschaft der Russischen Föderation, der Republik Belarus, der Schule der Botschaft der Russischen Föderation, der Österreichisch-Weissrussischen Freundschaftsgesellschaft, des Russischen Kulturinstituts sowie Memory Austria gemeinsam Generalleutnant der Roten Armee, Dimitrij Michailowitsch Karbyschew. Karbyschew, der in der Nacht vom 17. auf den 18. Februar 1945 im Alter von 65 Jahren im Konzentrationslager Mauthausen auf grausame Weise ermordet wurde, bleibt ein Symbol des unermüdlichen Widerstands gegen den deutschen NS-Faschismus.

Dimitrij Michailowitsch Karbyschew, geboren am 26. Oktober 1880 in Omsk, war ein herausragender russischer und sowjetischer Militäringenieur und Generalleutnant der Roten Armee. Karbyschew absolvierte seine militärische Ausbildung an der Lehranstalt für Militäringenieure und machte sich schnell einen Namen als Experte im Bereich des Festungsbaus. Seine Karriere begann er im Russisch-Japanischen Krieg und setzte seinen Dienst im Ersten Weltkrieg fort, wo er seine Fähigkeiten in der Kriegsführung unter Beweis stellte.

Nach der Oktoberrevolution von 1917 begab sich Karbyschew schließlich in den Dienst der Roten Armee. Dort spielte er eine gewichtige Rolle im russischen Bürgerkrieg, indem er half, ausländische Interventionskräfte zu vertreiben. Nach dem Bürgerkrieg und dem Ende der ausländischen Intervention widmete er sich der Lehrtätigkeit, unter anderem an der Frunse-Militärakademie, und erhielt für seine Verdienste hohe Auszeichnungen.

Mit dem Einmarsch Nazi-Deutschlands in die Sowjetunion im Juni 1941 wurde Karbyschew erneut in den Krieg gezogen. Er geriet schwer verwundet in deutsche Kriegsgefangenschaft. Trotz der harten Bedingungen und den Versuchen der Nazis, ihn zum Verrat zu bewegen, blieb er standhaft. Karbyschew motivierte seine Mitgefangenen und beteiligte sich an Widerstandsaktivitäten gegen die Nazis.

Sein Widerstand endete tragisch im Konzentrationslager Mauthausen, wo er in der Nacht vom 17. auf den 18. Februar 1945 unter grausamen Umständen ermordet wurde. Die Nazis zwangen ihn, bei strengem Frost nackt zu stehen und übergossen ihn mit eiskaltem Wasser, bis er zu einer Eissäule erstarrte.

Die Kundgebung fand an mehreren Gedenkstätten innerhalb des Lagers statt, darunter am Denkmal für D.M. Karbyschew beim Lagertor und an der Gedenktafel an der Klagemauer. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedachten nicht nur Karbyschew, sondern auch anderen antifaschistischen Widerstandskämpfern, darunter die 42 Mitglieder der Welser Gruppe, die in den letzten Tagen des Krieges ermordet wurden.

Das bereits zum wiederholten Male vom KZ-Verband/VdA OÖ durchgeführte und organisierte Gedenken an D.M. Karbschew unterstreicht die Bedeutung der internationalen Solidarität und des antifaschistischen Gedenkens, es hält das Vermächtnis des Generalleutnants und die Erinnerung an sein Wirken lebendig. Die Ehrung Karbyschews, dem wenige Monate nach der Befreiung Europas der Titel Held der Sowjetunion verliehen wurde, dient nicht nur der Erinnerung an sein persönliches Opfer, sondern ist auch Mahnung, dass die Freiheit stets erkämpft werden muss.

Quelle: KZ-Verband/VdA OÖ

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

Zeitung der Arbeit