Odessa-Gedenken in Wien
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Wien. Am 2. Mai erinnerte am Wiener Schwedenplatz eine Kundgebung an den 10. Jahrestag der blutigen Ereignisse in der ukrainischen Stadt Odessa. Damals, am 2. Mai 2014, starben mindestens 42 Menschen beim Brand des Gewerkschaftshauses. Ukrainisch-nationalistische Maidan-Putschisten, Neofaschisten und Fußballhooligans hatten schon den ganzen Tag über Gegner des Staatsstreiches und russischsprachige Aktivisten quer durch die Stadt gejagt und wiederholt angegriffen, wobei bereits sechs Menschen erschossen wurden. Als eine Gruppe von rund 300 Personen Schutz im Gewerkschaftshaus von Odessa suchte, wurde dieses belagert und mit Brandsätzen beworfen. Am Abend brach schließlich ein Feuer aus, das sich schnell ausbreitete.
Die anwesende Polizei sah dem faschistischen Mob tatenlos zu und die Feuerwehr brauchte beinahe ein Stunde, bis sie endlich kam. Währenddessen starben im Gewerkschaftshaus 42 Menschen. Die meisten verbrannten, einige kamen auch bei dem Versuch ums Leben, sich durch einen Sprung aus dem Fenster vor den Flammen zu retten. 200 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
„Größtes Massaker an Linken seit Ende des 2. Weltkriegs“
Bei der Kundgebung in Wien ergriff Gerhard Bruny für die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) das Wort. „Es war das größte Massaker an europäischen Linken seit Ende des Zweiten Weltkrieges“, sagte er. Bis zum 2. Mai 2014 sei die Hafenstadt Odessa von der Gewalt, die der „Euromaidan“ und seine Folgen auf der Krim und im Donbass auslösten, noch weitgehend verschont geblieben und die Einwohner Odessas hätten sich eine friedliche Lösung des Konflikts gewünscht. Nach dem 2. Mai sei jedoch allen ukrainischen Antifaschisten klar gewesen: „Gegen die faschistische Politik der Kiewer Junta und ihrer kapitalistischen Sponsoren hilft kein friedlicher, gewaltfreier Widerstand. Der Faschismus kann nur duch den bewaffneten Kampf des Volkes besiegt werden.“
Die ukrainische Justiz weigert sich bis heute, die Schuldigen am Massaker von Odessa zur Rechenschaft zu ziehen und hat stattdessen immer wieder Antifaschisten inhaftiert.
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Quelle: Zeitung der Arbeit