22. November 2024

Screening deckt mehr als doppelt so viele Karzinome auf als die übliche Koloskopie

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Die Studie verglich die Erkennungsraten von 25.000 Personen und kam zu dem Schluss, dass strukturierte Screeningprogramme auf Einladung deutlich effektiver sind als ungezielte Untersuchungen.

Wien/Eisenstadt. Eine jüngste Untersuchung, durchgeführt von Forscherinnen und Forschern aus Wien und dem Burgenland, offenbart, dass das Dickdarmkrebs-Screening, das seit über zwei Jahrzehnten kostenlos im Burgenland verfügbar ist, mehr als zweimal so viele Karzinome aufdeckt im Vergleich zu einer spontanen Darmkrebsspiegelung.

Prozess klar definiert

Im Burgenland ist der Prozess des Dickdarmkrebs-Screenings klar definiert: Jedes Jahr erhalten alle Bewohnerinnen und Bewohner im Alter von 40 bis 80 Jahren von ihren Gemeinden ein Teströhrchen für eine Stuhlprobe sowie ein Begleitschreiben. Diese Probe kann dann beim Hausarzt oder im Gemeindezentrum abgegeben werden und wird anschließend ausgewertet. Sollte Blut im Stuhl festgestellt werden, empfiehlt der Hausarzt eine Darmspiegelung.

Gemäß der Studie von Andrea Gsur vom Krebsforschungszentrum der MedUni Wien und ihren Kolleginnen und Kollegen ist diese strukturierte Methode der Früherkennung effektiver als Darmspiegelungen, die eher zufällig durchgeführt werden – sei es ohne Einladung, auf ärztlichen Rat oder aufgrund individueller Entscheidung.

25.000 Personen analysiert

In der Studie wurden die Daten von 25.000 Personen analysiert. In der Gruppe, die das offizielle Dickdarmkrebs-Screening durchlief und zur Darmspiegelung überwiesen wurde, wurde eine Erkennungsrate von 1,34 Prozent festgestellt.

Die Karzinom-Erkennungsrate in der Gruppe der Burgenländerinnen und Burgenländer, die auf andere Weise zur Koloskopie gelangten, beträgt dagegen lediglich 0,54 Prozent. Die Ergebnisse deuten eindeutig darauf hin, dass die Teilnahme an einem strukturierten Screeningprogramm auf Einladung von Vorteil ist, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Quelle: ORF

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