Wiener Ex-Vizebürgermeisterin Hebein stört NS-Opfergedenken
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Eine Gedenkkundgebung der Partei der Arbeit für die Opfer des NS-Faschismus wurde am Donnerstag, 9. Mai, auf unwürdige Weise gestört und verbal attackiert. Eine der Rädelsführerinnen der Störenfriede war die grüne Ex-Vizebürgermeisterin von Wien, Birgit Hebein.
Wien. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Gedenkkundgebung für die Opfer des NS-Faschismus am Wiener Zentralfriedhof mussten am vergangenen Donnerstag eine verstörende Erfahrung machen. Während sich die rund 20 Personen beim Grabdenkmal für die im April 1945 bei der Befreiung Wiens gefallenen Sowjetsoldaten sammelten, kam hinter ihnen eine andere Gruppe zu stehen, die gemäß Fahnen dem KZ-Verband/VdA Wien zugehörig gewesen sein dürfte und wohl von einer anderen Veranstaltung kam.
Ansatzlos begannen diese Leute damit, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkkundgebung mit Pöbeleien und Provokationen einzudecken. Auf das Ersuchen, weiterzugehen und das Totengedenken nicht weiter zu stören, folgten Beleidigungen und aggressive Beschimpfungen. Besonders irritierend: Eine der Wortführerinnen der verbalen Entgleisungen tiefsten Niveaus war die ehemalige grüne Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein. Sie weigerte sich zunächst auch, den Ort der angemeldeten Gedenkveranstaltung zu verlassen und deren Durchführung nicht weiter zu behindern. Mit dem einen oder anderen Schimpfwort, die aus Anstandsgründen hier nicht wiedergegeben werden, zogen die Störenfriede schließlich weiter. Den besonderen Hass dieser Leute hat sich die Partei der Arbeit wohl mit ihrer Solidarität mit der geschundenen Bevölkerung Gazas und ihrer klaren Benennung von Apartheidpolitik und Genozid durch das rechtsextreme Netanjahu-Regime in Israel zugezogen.
Im Anschluss konnte die Gedenkkundgebung zwar mit Verzögerung, aber in gebotener Würde durchgeführt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedachten der durch den deutschen Faschismus ermordeten Juden und Jüdinnen, Roma, Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer und Angehörigen anderer Opfergruppen sowie der gefallenen Soldatinnen und Soldaten der Anti-Hitler-Koalition. Mit einer Kranz- und Blumenniederlegung am zentralen Monument endete die Veranstaltung.
Die Veranstalter – Partei der Arbeit (PdA) und Jugendfront – zeigten sich erleichtert, dass die Gedenkkundgebung trotz der befremdlichen Störaktion doch noch durchgeführt werden konnte. PdA-Vorsitzender Tibor Zenker sagte: „Es ist überaus bedauerlich, dass eine ehemals angesehene Politikerin so tief sinken kann, ein antifaschistisches NS-Opfergedenken zu stören und dessen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu beschimpfen. Wie ein solch würdeloses Verhalten mit einer Leitungsfunktion im KZ-Verband Niederösterreich vereinbar ist, lässt sich schwer nachvollziehen. Trotzdem gelten Frau Hebein unsere besten Wünsche, auf dass sie künftig besser einschätzen möge, was richtig und was falsch ist.“
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Quelle: Zeitung der Arbeit