IPC-Bericht: Neue Hungerwarnung für Gaza

Übernommen von Vereinte Nationen – Regionales Informationszentrum für Westeuropa:

Experten für Ernährungssicherheit haben am Dienstag eine weitere Hungerwarnung für den Gazastreifen ausgesprochen. Mehr als jeder fünfte Haushalt müsse „ganze Tage ohne Essen auskommen“.

Laut dem jüngsten Hungerniveau-Bericht, dem sogenannten IPC-Bericht, sind 96 Prozent der Bevölkerung – etwa 2,15 Millionen Menschen – von akuter Ernährungsunsicherheit auf „Krisenniveau“ oder höher betroffen. Das ist Stufe drei des Integrated Food Security Phase Classification (IPC)-Index.

Zu dieser Zahl gehören fast eine halbe Million Menschen, die unter „katastrophalen“ Bedingungen leiden (IPC-Stufe fünf), heißt es in dem IPC-Update, welches das „hohe Risiko“ einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen unterstreicht, „solange der Konflikt andauert und der humanitäre Zugang eingeschränkt ist“.

Zugang essentiell

Gleichzeitig wiesen die Autoren in ihrem Update auf eine „leichte Verbesserung“ der Ernährungssituation in den nördlichen Gouvernements des Gazastreifens hin.

„Die Verbesserung zeigt, welchen Unterschied ein besserer Zugang machen kann“, erklärte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) in seiner Reaktion auf die jüngsten IPC-Ergebnisse. Die verstärkten Nahrungsmittellieferungen in den Norden und die Behandlung von Mangelernährung hätten dazu beigetragen, das schlimmste Ausmaß des Hungers zu lindern. Doch sei die Lage weiterhin verzweifelt, so das WFP.

IPC ist eine gemeinsame Initiative von über 20 Akteuren, darunter Regierungen, UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen. IPC nutzt globale, wissenschaftliche Standards zur Bewertung von Hunger.

 

Quelle: Vereinte Nationen – Regionales Informationszentrum für Westeuropa