8. September 2024

Leichte Verluste für die KPL

Bei den Wahlen zum EU-Parlament am Sonntag, bei denen 13 Listen antraten, musste die KPL leichte Verluste hinnehmen. Vor fünf Jahren – damals kandidierten 10 Listen – hatte sie 1,14 Prozent erzielt, diesmal waren es 0,97 Prozent (-0,17 Prozent).

Während des Wahlkampfes von fünf Wochen machten die Kommunisten maximale Anstrengungen, um die Partei nach außen sichtbar zu machen und unter anderem rechtzeitig Plakate in allen 100 Gemeinden zu kleben und auf Landesebene 50 größere Tran­sparente in den vier Landesteilen aufzustellen.

Ein Handikap für die KPL war, dass sie wegen ihrer bescheidenen Finanzen ihre programmatischen Vorschläge und Forderungen nicht flächendeckend über ein Flugblatt oder eine Zeitung verbreiten konnte, wie das die Chamberparteien taten, die teilweise aus dem Staatshaushalt finanziert werden. Auch blieb die KPL von einer Reihe von Rundtischgesprächen aus­­geschlossen und wurde von den Medien weitgehend boykottiert. Größeren Zuspruch fanden ihre Ideen und insbesondere ihr Engagement für Abrüstung und eine Lösung der Kriege in Gaza und der Ukraine am Verhandlungstisch bei Rundtischgesprächen in mehreren Lyzeen.

Am Sonntag erhielt die Partei 7.602 Stimmen über die Listenwahl und weitere 5.766 Einzelstimmen. Zusammengenommen waren das 13.368 Stimmen oder 0,97 Prozent.

Ihre besten Resultate erzielte die KPL in Differdingen (2,78 Prozent), Rümelingen (2,14%), Wiltz (2,07%), Esch/­Alzette 1,92%, Winseler (1,6%), Goesdorf (1,46%), Sanem (1,42%), Petingen (1,41%), Beaufort (1,34), Käerjeng (1,27%), Ettelbrück (1,22%) und Schifflingen (1,20%). Sieben dieser 12 Gemeinden befinden sich im Süden des Landes, 4 im Norden und eine im Osten.

Die einzelnen Kandidaten auf der Liste der KPL wurden wie folgt gewählt: Ali Ruckert 3.847 Stimmen, Dzenana Adrovic 2.692 Stimmen, Alain Herman 1.850 Stimmen, Claudine Muno 1.770 Stimmen, Edoardo Tiberi 1.704 Stimmen, Enrique Guerrero 1.505 Stimmen.

Obwohl die KPL leichte Verluste hinnehmen musste, vermochte sie besser abzuschneiden als bei den Chamberwahlen im Oktober 2023, bei denen sie im Landesdurchschnitt, aber ohne Kandidatenliste im Bezirk Norden, nur 0,64 Prozent erzielt hatte. Im Vergleich zu den Chamberwahlen konnte sie unter anderem in den zwei großen Südgemeinden Esch/Alzette und Differdingen Stimmen hinzugewinnen.

Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek

ZLV