„nd.DerTag“: Kein richtiges Gärtnern im falschen Gewächshaus – Zara Zerbe mit dem Buch zur Klimakonferenz in Bonn
Man schreibt das Jahr 2040. Das Ziel, nicht mehr als 1,5 Grad Celsius Erderwärmung zu erreichen, ist deutlich verpasst. Der Planet Erde wird für die menschliche Spezies immer mehr unbewohnbar. Könnte die Übertragung menschlichen Bewusstseins auf Pflanzen, die überall wachsen können, die Lösung sein? Zara Zerbe hat einen dystopischen Roman verfasst, „Phytopia Plus“ (Verbrecher-Verlag) über den Alltag in Zeiten des Klimakollapses. Die 1989 in Hamburg geborene Autorin hat für Erzählungen und Novellen einige Preise erhalten. Ihr Debütroman kommt zur richtigen Zeit, als Anregung und Mahnung für das aktuelle Treffen internationaler Experten in Bonn zur Vorbereitung des nächsten Weltklimagipfels.
„Heute sind wir an dem Punkt, dass wir uns in unseren eigenen vier Wänden einen Instagram-tauglichen sogenannten Urban Jungle einrichten können, während der menschengemachte Klimawandel draußen massive Schäden an der Natur und damit auch ein riesiges Artensterben verursacht“, sagt Zara Zerbe im Interview für die Tageszeitung „nd.DerTag“ (Dienstagausgabe). Zur ihrer Motivation zum Roman erläutert die Schriftstellerin: „Über die kapitalistischen, postkolonialen Verstrickungen unserer Zimmerpflanzen hinaus finde ich es spannend, sie nicht allein als Sammelobjekt oder Statussymbol, sondern als eigenständiges Wesen zu betrachten.“ Zara Zerbe ist überzeugt, dass die Menschen in der Pflanzenwelt Antworten auf philosophische und politische Fragen finden können.