19. November 2024

USA ermutigen Ukraine zu weiterer Eskalation

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Nach dem Angriff Kiews auf russische Atomraketen-Frühwarnsysteme haben die USA nun den Gebrauch ihrer Waffen für Angriffe auf russisches Territorium freigegeben, vorerst angeblich beschränkt auf die Grenzregionen Belgorod und Kursk. Damit droht eine weitere Eskalation, denn die Antwort Moskaus wird nicht ausbleiben.

Kiew/Moskau/Washington. In der vorigen Woche griff die Ukraine zwei Frühwarnsysteme der strategischen russischen Atomraketenabwehr an. Es handelte sich dabei um eine Aktion, die nichts mit dem Krieg zwischen der Ukraine und Russland zu tun hat. Es hat mit der potentiellen Verhinderung eines Atomkrieges oder zumindest mit der Chance auf Gegenwehr Russlands im Falle eines atomaren Angriffs zu tun – und damit natürlich mit den USA. Diese scheinen von der Aktion der Ukrainer überrascht worden zu sein, zumindestet sagen ihre Vertreter das. Auch der intensive Beschuss weiterer Radarstationen und Abwehrsysteme in russischem Kernland stand in den letzten zwei Wochen auf der Tagesordnung.

Arnold Schölzel schreibt dazu in der deutschen Tageszeitung junge Welt: „Kiew hat sich freihändig wochenlang auf russische Ziele eingeschossen und alle angeblich vom Westen gesetzten roten Linien überschritten, als es Radaranlagen angriff, die Richtung Nahost und China ausgerichtet sind und mit dem Ukraine-Krieg nur aus der Sicht derjenigen zu tun haben, die alles Militärische in Russland als Ziel betrachten“. Der Sinn der ukrainischen Angriffe bestand nach übereinstimmender Ansicht zahlreicher Militärfachleute darin, den westlichen Sponsoren zu zeigen, dass man schon jetzt in der Lage sei, Ziele in Russland nach Belieben zu zerstören, auch solche, die mit dem Ukraine-Krieg nichts zu zun haben, aber mit dem Spannungsverhältnis USA-Russland. Damit wollte man die Freigabe des Westens erzwingen, auch mit von ihm gelieferten Waffensystemen auf russischem Kerngebiet angreifen zu dürfen.

Westliche Waffen für Einsatz in Russland freigegeben

So geschah es denn auch, dass die Regierung von US-Präsident Joseph Biden eine begrenzte Freigabe aussprach. Obwohl die von den USA erteilte Genehmigung theoretisch auf Angriffe auf militärische Einrichtungen in den an die Region Charkiw angrenzenden Gebieten – vermutlich in den Regionen Belgorod und Kursk – „beschränkt“ ist, ist unklar, wie genau diese Beschränkungen durchgesetzt werden sollen. Im vergangenen Jahr überfielen ukrainisch-russische Faschistenbanden die Region Belgorod in von den USA bereitgestellten Humvee-Militärjeeps. Nachdem die Fahrzeuge während des Angriffs beschädigt und zurückgelassen wurden, distanzierten sich die Vereinigten Staaten von der Operation und erklärten, dass sie „keine Angriffe innerhalb Russlands ermutigen oder zulassen“.

Gleichzeitig erklärten die Russen selbst ihre militärischen Operationen in der Nähe von Charkiw, die die Biden-Regierung als Vorwand für die Zulassung von Angriffen auf Russland bezeichnete, als Reaktion auf die Angriffe der ukrainischen Streitkräfte auf Wohngebiete in Belgorod, einschließlich des jüngsten Angriffs ukrainischer Kamikaze-Drohnen, bei dem eine Mutter mit einem Baby in einem Auto getötet wurde. Präsident Wladimir Putin hat erklärt, dass Russland „keine Pläne“ habe, Charkiw einzunehmen, und dass Moskau stattdessen nur beabsichtige, eine „Sanitätszone“ entlang der Grenze zu schaffen, vermutlich um das Abfangen ukrainischer Munition zu gewährleisten, die auf Belgorod gerichtet ist.

Auf die Beschädigung russischer Radare zur Frühwarnung vor einem Atomwaffenangriff hat Russland eine „asysmetrische Antwort“ angekündigt. Ebenso ist davon auszugehen, dass der Einsatz US-amerikanischer, deutscher, französischer und anderer westlicher Waffen gegen Ziele in Russland nicht ohne Konsequenten bleiben wird. Die Hasardeure in Kiew und ihre westlichen Mentoren treiben die Welt ein weiteres Stück näher zu einem Krieg internationalen Ausmaßes. So wie Russlands Sicherheitsbedürfnis durch die ständige Osterweiterung der NATO und den geplanten NATO-Beitritt der Ukraine ignoriert wurde, schlägt man jetzt auch Russlands Warnungen in den Wind, dass es eine weitere Eskalationsstufe bedeute, wenn mit NATO-Waffen auf Ziele in Russland geschossen wird. Stunden nach der Freigabe flogen übrigens auch schon die ersten US-amerikanischen Raketen in die Region Belgorod.

Quellen: The American Conservative – InoSMI/junge Welt

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