Venezuelas Kommunisten unterstützen Oppositionskandidaten
Gut einen Monat vor der für den 28. Juli angesetzten Präsidentschaftswahl in Venezuela haben die Kommunisten des südamerikanischen Landes zur Wahl des oppositionellen Kandidaten Enrique Márquez aufgerufen. Den entsprechenden Beschluss der am vergangenen Wochenende durchgeführten XVI. Nationalkonferenz teilte der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Venezuelas (PCV), Oscar Figuera, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Caracas mit.
Die PCV selbst kann an den Wahlen nicht teilnehmen. Der Oberste Gerichtshof des Landes erklärte im vergangenen Jahr die von der Mitgliedschaft gewählten Funktionäre der Partei für abgesetzt und übergab die Partei einer Gruppe von Ex-Kommunisten, die prompt ihre Treue zur Regierung von Staatschef Nicolás Maduro bekundeten. Deshalb ist auf dem Wahlzettel das Logo der PCV zu finden, wer sie wählt, wählt aber Maduro.
Im Bündnis mit anderen linken Organisationen nominierte die PCV dann Manuel Isidro Molina als Bündniskandidaten. Diesem wurde vom Nationalen Wahlrat (CNE) jedoch ohne nachvollziehbare Begründung die Zulassung verweigert. So gibt es keine linksoppositionelle Kandidatur bei der Wahl.
Die PCV wollte aber deutlich machen, dass sie sowohl das Lager von Staatschef Maduro und seiner »Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas« als auch die von den USA ausgehaltene rechte Opposition ablehnt. Deshalb entschieden sich die Delegierten, den sozialdemokratischen Oppositionspolitiker Enrique Márquez und dessen Partei «Centrados con la gente« zu unterstützen.
Der ehemalige Vizepräsident der Wahlbehörde CNE gehörte in der Vergangenheit gemäßigten Oppositionsparteien wie »La Causa R« und später »Un Nuevo Tiempo« an und gehörte zu den Gegnern des Präsidenten Hugo Chávez. Es sei notwendig, so Generalsekretär Figuera, in der gegenwärtigen Situation nicht nur linke, sondern alle demokratischen Strömungen zusammenzuführen, »um einen Ausweg aus dieser historischen Tragödie« zu gehen.
Márquez dankte den Kommunisten für ihre Unterstützung. »Wir haben gemeinsame Ziele identifiziert, die wir die ›Regierung der Arbeiter‹ nennen, um der wahrscheinlich am härtesten getroffenen Schicht des Landes Beteiligung und Unterstützung zu bieten.«
Quellen: Tribuna Popular, Wikipedia / RedGlobe