Gaza: Mann mit Down-Syndrom von Armeehunden zerfleischt
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Die israelische Armee übertrumpft sich tagtäglich in Kriegsverbrechen unglaublicher Grausamkeit. Sie ließ Mohammad Bhar von einem Armeehund zerfleischen und setzte ihn dann unter Qualen in einem Zimmer aus. Seine Familie wurde mit dem Versprechen verjagt, sich um ihn zu kümmern, doch als seine Angehörigen zurückkehrten, fanden sie nur mehr seinen verwesenden Körper vor.
Gaza Stadt. Die israelische Armee hat sich erneut eines unaussprechlichen Verbrechens schuldig gemacht. Dieses Mal geht es um einen 24-jährigen Mann mit Down-Syndrom, der von Militärhunden der IDF zerfleischt wurde. Man möchte den Zusatz anfügen: Wer über schwache Nerven verfügt, sollte diesen Artikel lieber nicht lesen. In Wirklichkeit ist aber seit dem unehrenhaften Krieg Israels gegen die unbewaffnete palästinensische Bevölkerung keine Meldung aus dieser Region mehr leicht verdaulich. Diese Realitäten sind vom offen ausgeübten Hass einer Seite geprägt, die über Waffen verfügt, gepaart mit unbändiger Xenophobie und die weiß, dass sie jenseits des Gesetzes steht und unangetastet bleibt. Die tausenden Verbrechen werden wohl immer ungesühnt bleiben, da die palästinensische Bevölkerung nicht als menschlich angesehen wird und es schlichtweg niemanden interessiert, die in den Verbrechen verwickelten Verbrecher zu verfolgen.
Zerfleischt und sterbend zurückgelassen
Bei dem Opfer handelt es sich diesmal um Mohammad Bhar, einen 24-jährigen Jungen mit Down-Syndrom, der nach dem Bericht seiner Mutter an Middle East Eye von Soldaten aus Tel Aviv allein auf einem blutigen Bett unter unerträglichen Schmerzen sterben gelassen wurde, nachdem er von einem Armeehund angegriffen worden war.
Sie ließen ihn vom Zugriffshund angreifen und zerfleischen und setzten ihn dann unter Qualen in einem Zimmer aus. Seine Familie wurde mit dem Versprechen und mit der Waffe in der Hand verjagt, sich um ihn zu kümmern, doch als seine Angehörigen zurückkehrten, fanden sie seinen verwesenden Körper. Die Geschichte aus dem Viertel Shujaiya im Osten von Gaza-Stadt ist eine der vielen in der Reihe der täglichen Gräueltaten, die während des israelischen Krieges gegen den Gazastreifen verübt werden. Der Bericht stammt von Nabila Ahmed Bhar, seiner Mutter.
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen hat die israelische Armee wiederholt Kampfhunde zur Durchsuchung von Gebäuden, einschließlich Krankenhäusern, eingesetzt. In vielen Fällen wurde den Tieren erlaubt, Zivilisten anzugreifen und zu zerfleischen. Wie in der Geschichte von Muhammed und in dem vor einem Monat von al-Jazeera veröffentlichten Video, das von einer an einem israelischen Militärhund angebrachten Kamera aufgenommen wurde und zeigt, wie das Tier eine ältere palästinensische Frau beißt und in ihr Haus zerrt. Aufgrund der mangelnden Kooperationsbereitschaft der israelischen Armee wurde der Tod von Muhammed noch nicht registriert. „Wir haben seinen Leichnam nur in dem kleinen Garten vor dem Haus begraben“.
Umsiedeln nicht möglich
Die israelische Offensive Ende Juni wurde in Shujaiya immer intensiver und die Verteidigungskräfte forderten die örtliche Bevölkerung auf, ihre Häuser zu verlassen. Viele taten dies, aber für die Familie Bhar war es nicht so einfach. Zu ihrem Haushalt gehörten ein älterer Mann und Muhammed, der an einer schweren Behinderung leidet. Die Mutter erzählte, dass es so war, als ob man „ein einjähriges Kind zu versorgen hätte, er war auf dem Niveau eines Babys, ich habe ihn gefüttert und seine Windel gewechselt“.
Aber er war 24 Jahre alt und wollte sich oft nicht bewegen, sondern sperrte sich ein: „Davor waren wir schon mindestens fünfmal umgesiedelt worden, und er verstand nicht, wohin wir gingen. Er war fettleibig, er wurde müde und setzte sich oft hin“. Anstatt das Haus zu verlassen, wurde die Familie tagelang schwer belagert. 16 Personen wurden im Badezimmer eingesperrt, die Kleinen in einer Wanne versteckt, während Muhammed, der sich nicht bewegen wollte, in einer als sicherer geltenden Ecke sitzen wollte.
Schmerzensschreie und Machtlosigkeit der Familie
Am 3. Juli 2024 stürmte nach Angaben der Familie eine israelische Militäreinheit ihr Haus in der Nazaz-Straße, bestehend aus mehreren Dutzend Soldaten und einem Zugriffshund, der zur Suche nach Sprengstoff eingesetzt wurde. Mohammads Mutter Nabila erinnerte sich, dass die israelischen Streitkräfte alles im Haus zertrümmerten, als sie eindrangen und in ihr Zimmer kamen, wo sie den Streitkräften sagte: „Er ist behindert, behindert. Habt Mitleid mit ihm, er ist behindert. Haltet den Hund von ihm fern.“
„Ich kann nicht aufhören, an seine Schreie zu denken und an das Bild, wie er versucht, sich zu befreien“, fährt die Mutter fort: „Der Hund biss ihm in die Brust, biss dann weiter zu und riss an seinem Arm. Muhammed schrie und versuchte, sich zu befreien, während das Blut in Strömen floss“.
An diesem Punkt begann die Frau, die Soldaten anzuschreien, ihnen zu erklären, dass der Junge Down-Syndrom habe, und sie anzuflehen, die Tiere zu stoppen. Doch als der Angriff vorüber war und die Familie evakuiert wurde, erlaubten sie der Frau nicht, den jungen Mann mitzunehmen: „Sie sperrten ihn in ein Zimmer und sagten, sie würden sich um ihn kümmern. Ab und zu kam ein Soldat herein und schrie den 24-Jährigen an, er solle ruhig sein, dann kam ein Arzt und der junge Mann beruhigte sich, fügt die Frau hinzu: „Vielleicht haben sie ihm ein Beruhigungsmittel gegeben“. Die Mutter wurde zusammen mit den anderen gezwungen, ihr Haus zu verlassen: Die geschlossene Tür und die Schmerzensschreie, die aus ihr dringen, sind das letzte Bild, das Nabila Ahmed Bhar von ihrem Sohn Mohammad hat.
Traurige Gewissheit erst nach einer Woche
Die Belagerung dauerte weitere sieben Tage. Erst nach dieser Woche konnte die Familie in ihr Haus zurückkehren. Die Mutter war überzeugt, dass sie bis dahin nach Neuigkeiten über ihren Sohn Muhammed fragen konnte, um zu erfahren, wie es ihm ging und ob er behandelt worden war. Doch ihre Hoffnung währte nur so lange, wie sie brauchte, um die Schwelle des Hauses zu überschreiten. Muhammed hatte keine Hilfe vom israelischen Militär erhalten, er war einfach in dem Raum, in dem er eingesperrt war, zurückgelassen worden, qualvoll, blutüberströmt und unter Schmerzen. Als seine Familie nach Hause zurückkehrte, fanden sie ihn immer noch dort vor: „Er lag auf dem Bauch, sein Körper war am Verwesen und Maden hatten begonnen, sein Gesicht zu fressen“, sagte sein Bruder Jebril, der als erster zum Haus zurückkehrte und den Leichnam fand. „Ich kann mir nicht vorstellen, was sie ihm angetan haben oder wie sie ihn so sterben lassen konnten“, fügte seine Mutter hinzu.
Dieser äußerst brutale Vorfall hat auch Eingang in die englischsprachige Wikipedia gefunden, woraus noch zu entnehmen ist, dass Bhar neben dem Down-Syndrom auch an Autismus litt. Er hing sehr an seiner Mutter, die 2002 Witwe wurde, als ihr Mann von israelischen Truppen getötet wurde. Der Mord an Mohammad Bhar löste in den sozialen Medien Empörung aus, und seine Familie forderte eine Untersuchung seiner Ermordung. Das israelische Militär teilte auf BBC-Anfrage mit, dass es den Berichten nachgehe. Eltern aus Israel, deren Kinder das Down-Syndrom haben, sollen in Tel Aviv nach den Berichten über seinen Tod protestiert haben.
Quellen: CorriereDellaSera / IlFattoQuotidiano / Wikipedia
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Quelle: Zeitung der Arbeit