Griechenland: Werftarbeiter streiken für mehr Sicherheit
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
In Griechenland ist am Mittwoch ein 63-jähriger Werftarbeiter am Arbeitsplatz gestorben und ein weiterer verletzt worden. Der Mann wurde bei Arbeiten an einem Schiff von einem Katapult getroffen und zerquetscht.
Die Gewerkschaft der Metallarbeiter von Attika und zwei weitere Gewerkschaften haben daraufhin für heute zu einem 24-stündigen Streik aufgerufen. Eine Delegation von Gewerkschaftsvertretern traf sich mit Yannis Giokas, Mitglied der KKE und Abgeordneter, mit dem Minister für Schifffahrt und Inselpolitik, Christos Stylianidis, dem stellvertretenden Arbeitsminister, Kostas Karangounis, und Mitgliedern der Arbeitsaufsichtsbehörde. Bei dem Treffen überreichten die Gewerkschafter ihre Forderungen.
Akis Antoniou, Vorsitzender des Ortsverbandes Piräus der Metallgewerkschaft von Attika, informierte die streikenden Arbeiter im Anschluss darüber, dass ein solches Treffen mit den Ministern und der Arbeitsaufsichtsbehörde schon lange von den Gewerkschaften gefordert wurde. Die Gewerkschaft fordert eine sofortige Intensivierung von Kontrollen und Inspektionen. Diese müssen an 7 Tagen in der Woche und auch außerhalb der Normalarbeitszeit stattfinden. Weiters fordern sie unter anderem die Einbeziehung von Sicherheitstechnikern aus den Listen der Hafenbehörde, die Einhaltung von Schutzmaßnahmen und die Wiedereröffnung eines Gesundheitszentrums und der Feuerwache in Perama, einem Vorort von Piräus, wo sich viele Werften befinden. Die Gewerkschaft konnte außerdem durchsetzen, dass die Autopsie, die ursprünglich erst im August durchgeführt werden hätte sollen, bereits am 26. Juli stattfinden wird. Außerdem wurde zugesagt, dass der Sohn des Mannes, der sich derzeit als Kadett auf einem Schiff in Singapur befindet, für die Beerdigung zurückgeholt wird.
Bereits zuvor waren die Arbeiter von ihren Arbeitsplätzen in Perama, Drapetsona und Keratsini in einer motorisierten Demonstration in Piräus zusammengekommen. Von dort zogen sie anschließend weiter zum Schifffahrtsministerium. Während der gesamten Demonstration wurden Aufkleber der Gewerkschaft mit den Aufschriften „Ihre Profite sind unsere Leben“, „Drei Tote und Dutzende Verletzte in einem Jahr im Schiffbau“ und „Kein Blut mehr von Arbeitern für die Profite der Schiffseigner“ verteilt.
Yannis Giokas, Mitglied des Zentralkomitees der KKE, hält fest, dass die Arbeiter das offensichtliche fördern. Das ist „ein Leben in Würde und die Möglichkeit, nach ihrer Lohnarbeit sicher und gesund nach Hause und zu ihren Familien zurückzukehren,” wie Giokas festhält. Er betont die Verantwortung der Regierung damit nicht noch mehr Blut der Arbeiter am Altar des Profites der Unternehmer geopfert wird.
Quelle: 902.gr
Quelle: Zeitung der Arbeit