13. November 2024

Neue Preisobergrenzen für Grundnahrungsmittel in Kraft

Ursprünglich sollten sie bereits vergangenen Montag in Kraft treten, jetzt hat Kubas Regierung heute schneller als erwartet Preisobergrenzen für sechs Basisprodukte eingeführt. Die Maßnahme wurde vergangene Woche zunächst abgesagt, weil die laufenden Konsultationen mit den betroffenen Akteuren des Privatsektors noch fortgesetzt werden müssten, erklärte Kubas stellvertretende Finanzministerin Lourdes Rodríguez.

Die neuen Höchstpreise gelten für sechs stark nachgefragte Produkte, die auch in privaten Geschäften verkauft werden. So darf ein Kilo Hühnchenfleisch ab sofort nicht mehr als 680 Pesos (ca. 2 Euro nach aktuellem Marktkurs) kosten. Ein Liter Speiseöl (außer Olivenöl) ist auf 990 Pesos (ca. 2,80 Euro) begrenzt. Milchpulver wurde auf 1675 Pesos (ca. 4,70 Euro) pro Kilogramm, Nudeln auf 835 Pesos (ca. 2,40 Euro), Würste auf 1045 Pesos (ca. 3 Euro) und Waschpulver auf 630 Pesos (ca. 1,80 Euro) pro Kilogramm gedeckelt.

Dabei handelt es sich um die selben Limits, die bereits vergangene Woche diskutiert wurden. Doch es gab eine wichtige Neuerung, die zuvor offenbar nicht Teil der Maßnahme war: Der gewerbliche Import der genannten Produkte ist ab sofort von Zöllen befreit. Damit sinken die Kosten für den Import teilweise deutlich, was den Spielraum für die am Import und Handel beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erhöht. Aktuell kostet das Kilogramm Hähnchenfleisch in Havanna etwa 800 Pesos, die neuen Obergrenzen hätten demnach eine Reduktion um 15 Prozent zur Folge.

Mit der Maßnahme will die Regierung gegen „spekulative und missbräuchliche Preise“ vorgehen und die Inflation bekämpfen. Ökonomen haben Preisobergrenzen als Instrument immer wieder kritisiert, weil Produkte dann von den Regalen verschwinden und unter der Hand teurer verkauft werden. Auf der anderen Seite kritisierten Leser des staatlichen Nachrichtenportals „Cubadebate“, dass die Obergrenzen noch zu weit bemessen und viele der genannten Preise für Durchschnittsverbraucher nicht stemmbar seien.

Quelle: Cuba heute

Cuba heute