26. Dezember 2024

Venezuela: Maduro wiedergewählt

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro ist bei den Wahlen am Sonntag wiedergewählt worden. Wie der Nationale Wahlrat (CNE) nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen mitteilte, kam der Amtsinhaber auf 51,2 Prozent der Stimmen. Der Vorsprung könne von seinen Kontrahenten nicht mehr aufgehalten werden, teilte CNE-Präsident Elvis Amoroso gegen Mitternacht Ortszeit (6 Uhr MESZ) in Caracas mit. Maduro erreichte 5,15 Millionen Stimmen und lag damit gut 700.000 Stimmen vor seinem wichtigsten Kontrahenten, dem Kandidaten des Rechtsblocks MUD, Edmundo González. Dieser erreichte 44,2 Prozent der Stimmen. Die übrigen acht Kandidaten kamen zusammen auf 4,6 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 59 Prozent.

Erste Glückwünsche erreichten Maduro von befreundeten Regierungen in Lateinamerika. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel Bermúdez schrieb auf X (ehemals Twitter): „Heute haben die Würde und der Mut des venezolanischen Volkes über Druck und Manipulationen gesiegt. Ich übermittle dem Bruder Präsidenten Nicolás Maduro unsere herzlichen Glückwünsche zu diesem historischen Sieg und die Zusicherung Kubas, an der Seite der Bolivarischen und Chavistischen Revolution zu stehen.“

Weitere Grüße kamen unter anderem vom bolivianischen Staatschef Luís Arce und dem früheren ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa. Vom „linken“ Staatschef Chiles, Gabriel Boric, kam dagegen Störfeuer. Auf X schrieb er: „Das Maduro-Regime muss einsehen, dass die von ihm veröffentlichten Ergebnisse schwer zu glauben sind. Die internationale Gemeinschaft und vor allem das venezolanische Volk, einschließlich der Millionen Venezolaner im Exil, fordern vollständige Transparenz der Akten und des Prozesses sowie dass die nicht mit der Regierung verbundenen internationalen Wahlbeobachter Rechenschaft über die Wahrhaftigkeit der Ergebnisse ablegen. Von Chile aus werden wir kein belegbares Ergebnis anerkennen.“

Tatsächlich jedoch ist das venezolanische Wahlsystem gegen Manipulationen bei der Stimmabgabe hervorragend abgesichert: Die Wähler geben ihre Stimme an einer Wahlmaschine ab, die das Votum elektronisch übermittelt. Zugleich erhält der Wähler einen Beleg seiner Stimmabgabe auf Papier, um zu kontrollieren, was erfasst wurde. Diese wirft er in eine Urne. Nach Abschluss der Wahlen werden diese ausgezählt und mit dem elektronisch übermittelten Ergebnis abgeglichen. In der Vergangenheit kam es dabei nur zu marginalen Abweichungen. Der CNE hat bereits angekündigt, „in den nächsten Stunden“ auf seiner Homepage die Ergebnisse jedes einzelnen Wahllokals zu veröffentlichen, „wie wir dies historisch immer getan haben“.

Quellen: Venezolana de Televisión, TeleSur, Correo del Orinoco

(Aktualisiert: 10.00 Uhr MESZ)

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