29. November 2024

Veranstaltungstipp: Interbrigadas Diskussionsreihe zu Kuba und Kuba-Brigade

Übernommen von der Kampagne »Unblock Cuba«:

Wir möchten euch auf zwei Ankündigungen aus dem aktuellen Newsletter der Interbrigadas aufmerksam machen:

Einladung zur Diskussionsreihe zu Kuba

Wir freuen uns, Euch zu unserer fortlaufenden Diskussionsreihe zu Kuba einzuladen. Diese Veranstaltungsreihe dient sowohl als Vorbereitung für die bevorstehende Kuba-Brigade im Oktober 2024 als auch für alle, die ein tiefergehendes Verständnis der kubanischen Revolution und ihrer aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen gewinnen möchten.

Unsere Diskussionsreihe bietet ein vielseitiges Programm, das unterschiedliche Aspekte der kubanischen Gesellschaft und Geschichte beleuchtet. Auch wenn die ersten zwei Termine bereits stattgefunden haben, geht es nach der Sommerpause im September weiter.

Die Themen reichen von der Rolle des Feminismus und Anti-Rassismus in der kubanischen Revolution über die Analyse der Wirtschaftsreformen seit der Sonderperiode bis hin zu Fragen der Dekolonisierung und Befreiung. Dabei möchten wir nicht nur historische Fakten vermitteln, sondern auch aktuelle Herausforderungen und Perspektiven diskutieren.

Zu den anstehenden Terminen:

Was ist Freiheit im Sozialismus? Verhältnis von Kritik und Freiheit in Kuba

Do. 12.09.2024 um 18:30 Uhr

In den 60er Jahren ist Fidels Spruch berühmt geworden „innerhalb der Revolution alles, außerhalb der Revolution nichts“, wenn es darum ging das Verhältnis von Kritik und Freiheit zu bestimmen. Die kubanische Revolution hat einen Wandel in Umgang mit Freiheit durchgemacht. Wir wollen mit euch diskutieren, wie man im Sozialismus gute Entscheidungen trifft, kritisieren kann und was Freiheit überhaupt bedeutet.

Ist Internationalismus Grundbedingung für Befreiung? Dekolonisierung und Befreiung, ein kubanischer Exportschlager

Do. 26.09.2024 um 18:30 Uhr

Die kubanische Revolution war eine Inspiration für Unabhängigkeitsbewegungen im globalen Süden. Gleichzeitig lag es der Regierung daran, die Revolution nach außen zu tragen, etwa durch Hilfe für Guerrillagruppen oder unabhängig gewordene Länder. Wir wollen mit euch diskutieren, inwieweit diese Unterstützung aus moralischen

Gründen, strategischen Überlegungen oder einer inneren Notwendigkeit erfolgte und was das für den Internationalismus bedeutet.

Sozialismus mit marktwirtschaftlichen Elementen, ein (notwendiges) Übel?Wirtschaftsreformen seit der Sonderperiode in Kuba

Do. 10.10.2024 um 18:30 Uhr

Mit dem Untergang des Ostblocks Anfang der 90er Jahren stand Kuba vor immensen Problemen. Die Haupthandelspartner brachen weg und es gelangten kaum noch Sprit und Ersatzteile ins Land. Aufgrund

der schwierigen Versorgungslage kam es zu diversen Wirtschaftsreformen. Die Reformen führten neben der benötigten Finanzspritze auch zu gesellschaftlichen und politischen Widersprüchen. Die Integration von marktwirtschaftlichen Elementen hat bis heute tiefgreifende Einwirkung in Kuba und da es stehts weitere Reformen der kubanischen Wirtschaft gab und geben wird, sind die Auswirkungen vielschichtig. Wir wollen mit euch darüber diskutieren, inwieweit diese Reformen, bzw. marktwirtschaftlichen Elemente notwendig waren, ob es andere Wege gibt oder gegeben hätte und ob eine sozialistische Wirtschaft die Integration besagter Elemente tragen kann.

Wie umgehen mit Patriarchat und Rassismus im Sozialismus? Vom Verhältnis von Feminismus, Anti-Rassismus & Revolution in Kuba

Do. 07.11.2024 um 18:30 Uhr

Vielfältige Gesetze und Maßnahmen wurden erlassen, um Frauen und von Rassismus betroffene Kubaner:innen die Emanzipation zu ermöglichen. Trotz beeindruckender Fortschritte beispielsweise in Bereichen des Arbeitsmarktes und der sexuellen Selbstbestimmung gestand selbst Fidel Castro rückblickend ein: „Wir waren damals so naiv zu glauben, dass wenn man die vollständige und absolute Gleichheit vor dem Gesetz erreicht, man der Diskriminierung ein Ende setzt. (…) Die Revolution hat Rechte und Garantien für alle Bürger geschaffen, doch die sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede der schwarzen Bevölkerung konnten nicht vollständig überwunden werden.“ Diese komplexe und widersprüchliche Realität Kubas nehmen wir als Ausgangspunkt, um mit euch über das Zusammenspiel von Antirassismus, Feminismus und Sozialismus zu diskutieren.

Wie kann man ein Land wie Kuba unterstützen?

Do. 21.11. 18:30 Uhr

Die Bedeutung der kubanischen Revolution spiegelt sich auch in der großen Anzahl an internationalistischen Bewegungen, die versucht haben, das Land zu unterstützen. Dabei gab es verschiedenste Ansätze: von der Ermöglichung von Besuchen, Arbeitsbrigaden, Spendensammlungen und Unterstützung konkreter Projekte vor Ort bis zu zur journalistischen Gegenaufklärung und Kampagnenarbeit. Wir wollen uns gemeinsam anschauen, welche Vorhaben und Arbeitsweise zu Erfolgen geführt haben und warum Projekte gescheitert oder im Sand verlaufen sind. Lassen sich Erfolgsrezepte für die Solidaritätsarbeit ausmachen? Welche Fettnäpfchen sollte man vermeiden?

Kommt mit zur Kuba Brigade im Oktober 2024

Das alternative Gesellschaftsprojekt in Kuba ist seit der Pandemie und verschärfter Blockade in einer schweren Krise. Wir wollen Kuba unterstützen in Zusammenarbeit mit allen Soliorganisationen in Deutschland. Wir suchen daher neue MitstreiterInnen für unsere Kuba-Solidaritätsarbeit. Für Interessierte, die in Berlin leben, bieten wir eine Kennenlern- und Bildungsreise nach Kuba an. Vom 14. Oktober bis 02. November 2024 (3 Wochen) organisieren wir eine Brigade nach Havanna und in die Provinz Pinar del Río.

Infobox: Warum ist Kubasolidarität wichtig!?

Die Solidaritätsbewegung hat schon einmal in den 1990er Jahren erfolgreich Kräfte mobilisiert, um Kuba beim Überstehen der Sonderperiode, nach dem Wegfall der Handelspartner aus Osteuropa, zu unterstützen. Wir wollen an diese Erfolge anknüpfen und erneut dazu beitragen, dass Kuba die jetzige besondere Lage (starker Einbruch des Tourismus seit der Pandemie und dem Ukraine-Russlandkrieg, Devisenmangel, verschärfte Blockade seit Trump, erneute stärkere Isolation durch den Rechtsruck in Lateinamerika und Europa) überstehen kann. Dafür wollen wir mittelfristig mehr junge Menschen für eine gemeinsame Arbeit mit uns und anderen Solidaritätsorganisationen des NETZWERK Kuba – Informationsbüro e.V. gewinnen. Nur so schaffen wir es wieder stärker Container mit Hilfsgütern zu senden, wirtschaftliche Projekte vor Ort aufzubauen, Kampagnen gegen die Blockade zu stemmen und Aufklärung über wirkliche Gründe und Zusammenhänge zu Kuba zu bieten. Die Lage progressiver Kräfte ist in Europa in der Defensive. In Kuba verlieren viele junge Leute den Mut und wandern aus. Nicht zu Letzt bedeutet für uns Internationalismus immer eine gegenseitige Hilfe. Helfen wir dem sozialistischen Kuba zu überleben. Und helfen wir uns selbst dabei, die Perspektive zu behalten, dass eine bessere Welt möglich ist.

Die Brigade hat drei Ziele:

  1. Politische Tour – der Besuch von sozialen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen, um die Errungenschaften und Besonderheiten der kubanischen Gesellschaft kennenzulernen sowie um die Schwierigkeiten zu verstehen, die das aktuelle Kuba prägen. Schwerpunkte werden möglichst nach Interesse der TeilnehmerInnen gesetzt und organisiert.
  2. Sozialarbeit und Engagement vor Ort – Interbrigadas unterstützt das kommunale Sozialprojekt „Ventana al Valle“ in Viñales in der Provinz Pinar del Río. Wir wollen diese Arbeit ausbauen und vor Ort wieder Workshops anbieten und tatkräftig bei Bauarbeiten und dem Anbau von Fruchtbäumen mitmachen. Nähere Infos findet ihr zu diesem Projekt hier (QR-Code).
  3. Ausbildung – Um eine langfristige und effektive Solidaritätsarbeit zu gewährleisten, braucht es Menschen, die zu Kuba eine Expertise (und Leidenschaft :-)) entwickeln. Wir bieten daher während der Brigade Spanischkurse und Workshops zu historischen und aktuellen Themen zu Kuba an. Damit der Spaß und die Fitness nicht zu kurz kommen, gibt es auch Salsa- und Sportkurse vor Ort.

Kosten entstehen für das Programm keine, die KoordinatorInnen von Interbrigadas leisten diese Arbeit ehrenamtlich. Bezahlt werden muss nur der Flug und die Ernährung.

Interessierst du dich für eine ganz andere Gesellschaft? Würdest du gerne Kuba kennenlernen und dabei Spanisch lernen, Sport treiben und ein Gemeindeprojekt unterstützen? Dann schreib uns eine Bewerbung an: info@interbrigadas.org

Quelle: Unblock Cuba

Unblock Cuba