22. Dezember 2024

McDonald’s, Burger King & Co.: Arbeitgeber legen „absolut respektloses Angebot“ vor

Übernommen von NGG: Pressemitteilungen:

Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) für die rund 120.000 Beschäftigten von McDonald’s, Starbucks, Burger King, Nordsee, Vapiano, Autogrill, ECP/ ECP NP (Gastronomie Center Parks) und Co. ist ohne Ergebnis geendet. Mark Baumeister, Verhandlungsführer der NGG kommentiert das Angebot der Arbeitgeber: „Das ‚Angebot‘ ist völlig indiskutabel. Die Beschäftigten fühlen sich von ihren Arbeitgebern nicht ernst genommen. So kommen wir nicht weiter. Der BdS muss bis zum nächsten Termin sein Angebot deutlich nachbessern.

Das heute von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot sieht eine Lohnerhöhung erst ab dem 1. Januar 2025 vor. Bis dahin sollen die Beschäftigten, die im Einstiegslohn lediglich 12,61 Euro pro Stunde – und damit nur 20 Cent mehr als den aktuelle Mindestlohn – verdienen, leer ausgehen. In den kommenden viereinhalb Jahren sollen die Löhne dann in 4 Stufen um 16,3 Prozent steigen. Umgerechnet auf die Tarifgruppe 1 wäre das ein Lohnzuwachs von gerade mal 1,26 Euro bis Ende 2028. Die NGG fordert schon jetzt einen Einstiegslohn von 15 Euro pro Stunde sowie 500 Euro mehr im Monat für alle ab Tarifgruppe 2, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten.

Die Arbeitgeber haben heute deutlich gezeigt, dass sie weder Respekt noch Wertschätzung für die harte Arbeit ihrer Beschäftigten haben.“, so Mark Baumeister, Verhandlungsführer der NGG. Und weiter: „Hier geht es nicht um ein bisschen Burger braten. Die Beschäftigten sind Servicedienstleister*innen, die Kund*innen in allen Belangen rund um Essen und Trinken beraten, für eine angenehmen Aufenthalt sorgen und auch mit schwierigen Gästen souverän und freundlich umgehen müssen. Die Systemgastronomie muss endlich aus der Schmuddelecke raus – auch finanziell. Dabei hilft es nicht, dass der Lohn schon jetzt nur wenige Cent über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt. Die Folge ist, dass milliardenschwere internationale Konzerne wie McDonalds, Starbucks und Burger King vom Steuerzahler quasi subventioniert werden – weil die Löhne so niedrig sind, dass viele Beschäftigte heute aufstocken müssen und in der Rente von staatlicher Hilfe abhängig sind. Das ist inakzeptabel.

Hintergrund: Die zweite Tarifverhandlungsrunde findet am 12. und 13. September in Leipzig statt. Im Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) sind die führenden Unternehmen der Branche wie McDonald’s, Burger King, L’Osteria, Starbucks, Nordsee, Tank und Rast, Autogrill, ECP/ ECP NP (Gastronomie Center Parks) und Pizza Hut organisiert. Der gesetzliche Mindestlohn liegt aktuell bei 12,41 Euro pro Stunde.

Quelle: Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten

NGG