WWF: Breite Unterstützung für strengeren Bodenschutz in der Bevölkerung
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Eine WWF-Studie zeigt große Unterstützung der Bevölkerung für gesetzliche Grenzwerte und strengere Maßnahmen gegen Bodenverbrauch, während der ÖVP-Gemeindebund einheitliche Ziele ablehnt und die Entscheidungsverantwortung bei den Gemeinden belassen will. Der WWF fordert weiterhin einen Bodenschutzvertrag mit verbindlichen Zielen, während Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl auf bereits ergriffene Maßnahmen verweist.
Amstetten. Eine Studie des WWF zeigt, dass die Bevölkerung stark für verstärkte Maßnahmen gegen Bodenverbrauch ist. Fast drei Viertel der Befragten befürworten gesetzliche Grenzwerte. Der ÖVP-Gemeindebund lehnt jedoch einheitliche und verbindliche Ziele ab. Erst vor kurzem forderten WWF-Expertinnen und ‑Experten auf Grundlage des veröffentlichten Bodenreports von der Politik ein nationales Bodenschutzgesetz, eine Abgabe auf Bodenversiegelung und den Abbau umweltschädlicher Subventionen. Zudem sollten Ortskerne revitalisiert und Leerstände genutzt werden.
Der ÖVP-Gemeindebund hat in Niederösterreich einen Monatsschwerpunkt auf das Thema gelegt. Man verweist auf zahlreiche bereits eingeleitete Maßnahmen, betont jedoch, dass die Zuständigkeit dafür bei den Gemeinden bleiben sollte. Johannes Pressl, Präsident des Gemeindebundes und Bürgermeister von Ardagger (Bezirk Amstetten), lehnt bundeseinheitliche Ziele ab. Er betont, dass bereits viele Maßnahmen in den Gemeinden ergriffen wurden und dass die Entscheidungsverantwortung bei den Gemeinden bleiben müsse, um das Lebensumfeld basisdemokratisch gestalten zu können.
Bisher zu wenig unternommen
Die vom WWF in Auftrag gegebene Market-Studie untersuchte nämlich die Haltung der Österreicherinnen und Österreicher zum Bodenverbrauch und zu Maßnahmen zu dessen Eindämmung. Zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass bisher zu wenig unternommen wurde. Eine zukünftige Bundesregierung sollte daher verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen den Bodenverbrauch unternehmen.
Laut der Studie befürworten fast drei Viertel der Befragten eine gesetzliche Obergrenze für den Bodenverbrauch und strengere Maßnahmen gegen Bodenverbrauch und ‑versiegelung im Regierungsprogramm. Bislang seien die Anstrengungen unzureichend gewesen. Als Reaktion darauf fordert der WWF einen Bodenschutzvertrag mit verbindlichen Zielen.
Quelle: ORF
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