Tudeh Partei Iran zum 36. Jahrestag der Massenhinrichtung politischer Gefangener im Iran
Übernommen von Tudeh Partei Iran:
In den Monaten August und September 2024 begehen wir den 36. Jahrestag der brutalen Hinrichtung tausender politischer Gefangener, die mit dem Befehl von Khomeini und durch die Hände seiner Vollstrecker wie Raissi (ehem. Staatspräsident) Nayerie, Eshraghi, Pur-Mohammadi und Anderer durchgeführt wurde.
Tudeh Info Nr. 149 – – 29 August 2024 – PDF
Khomeini und andere Führer der Islamischen Republik, die um ihre politische Zukunft besorgt waren, haben mit der Organisierung dieses Verbrechens eine Unzahl der konsequentesten und selbstlosesten sozialen, kulturellen, politischen und volksnahen Persönlichkeiten Irans ins Schlachthaus gezerrt, um ihre eigene politische Zukunft und die Dauer der Herrschaft des Verbrechens zu verlängern.
36 Jahre nach diesem Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist die genaue Zahl der Opfer dieser Nationalen Tragödie immer noch im Verborgenen und unklar. Veröffentlichten Berichten zufolge schwanken die Schätzungen der verschiedenen Quellen über die Zahl der Freiheitskämpfer, die bei diesem Massaker getötet wurden, zwischen 3.000 bis 4.484. Der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte beziffert die Zahl der hingerichteten politischen Gefangenen auf mindestens 1.879 und Ayatollah Montazerie schreibt in seinem Memoiren, dass nach den Berichten, die er erhalten hat, zwischen 2800 bis 3800 politische Gefangene hingerichtet worden sind.
Den 36. Jahrestag der „Nationalen Tragödie“ begehen wir in einer Situation, in der die gewaltsame und blutige Unterdrückung der Andersdenkenden und Freiheitskämpfer nach wie vor die übliche Praxis des Regimes in Umgang mit jedem Protest gegen das herrschende politische System ist. Ein System, das auf der absoluten Herrschaft eines Individuums über alle legalen und gewählten Institutionen des Landes basiert.
Das Spektakel der Präsidentschaftswahl 2024 endete mit der Lancierung von Massoud Pezeshkian zum Präsidenten und der Ernennung seiner Kabinettminister durch den obersten geistlichen Führer. Der Verlauf dieser Inszenierung ist, wie die meisten ihrer wiederholten Beispiele, ein klarer Hinweis auf die Tatsache, dass unter der Herrschaft der Islamischen Republik das „Prinzip der Republik“ – die wichtigste Errungenschaft der Revolution von 1979 – das dazu gedacht war, den Willen des Volkes über sein Schicksal zu bestimmen, nun auf dem Altar des „politischen Islam“ des korrupten Führers des Regimes geopfert und durch eine Art mittelalterliches „Kalifat“ unter dem Banner des „absoluten Velayat-e-Faghih“ ersetzt wurde.
Der 36. Jahrestag der „Nationalen Tragödie“ fällt auch mit dem zweiten Jahrestag der Volksbewegung „Frau, Leben, Freiheit“ zusammen, die nach der Ermordung von Mahsa Amini durch die Schergen des Khomeini-Regimes eine der größten Volksbewegungen der letzten Jahre ausgelöst hat. Obwohl die gewaltsame und blutige Unterdrückung dieser Bewegung das Regime vor dieser Herausforderung retten konnte, ist das Feuer unter der Asche des Volkskampfes noch heute sichtbar. Diese Sichtbarkeit zeigt sich in dem mutigen und stetigen Kampf der Frauen, der Arbeiter:innen und Werktätigen des Landes, der Krankenschwestern, Rentner:innen, Projektarbeiter:innen der Ölgesellschaft aber auch in den Protesten der Arbeiter:innen in anderen Produktionseinheiten des Landes.
Die Tudeh Partei Iran unterstützt die Kampagne der politischen Gefangenen mit dem Slogan „Nein zur Todesstrafe“ und dessen Verwendung als aktuellen Slogan der Volksbewegung und fordert das Ende dieses Kreislaufs von Tod und Gewalt.
Bei diesem Massaker wurde ein großer Teil der Führer und Kader der fortschrittlichen Organisationen und Parteien von den Schergen des Regimes hingerichtet. Die Tudeh Partei Iran hat eine große Gruppe erfahrener Führer und brillanter Persönlichkeiten, die für die Befreiung des Landes aus der Tyrannei gekämpft haben, aber auch eine Reihe prominenter Kader und Aktivisten der Arbeiterbewegung, mutige Militär- und Armeeoffiziere, Schriftsteller, Übersetzer, Denker und Intellektuelle verloren.
Bei der Hinrichtung tausender politischer Gefangenen im Jahr 1988 gab es keine organisatorischen oder ideologischen Grenzen. Das Regime ermordete alle Kämpfer, deren Aktivitäten es als gefährlich für seine Zukunft ansah.
Die Tudeh Partei Iran betrachtet es als ihre menschliche und revolutionäre Aufgabe zusammen mit anderen freiheitsliebenden, nationalen und demokratischen Kräften des Landes, die Täter dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit vor Gericht zu stellen und ihre kontinuierlichen Bemühungen für die Aufdeckung dieser unheilvollen Verschwörung fortzusetzen. Die Aufdeckung der Verbrechen des Regimes, die Würdigung der Erinnerung an die Opfer und die Solidarität mit deren leidgeplagten Familien besonders mit den „Müttern von Khawaran“ ist ein Schutzwall gegen die Wiederholung solcher Verbrechen auch in der Zukunft. Im Kampf für Frieden, Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit in unserem Land ist auch der Kampf um die Bedürfnisse der Familien der Opfer dieser Tragödie wichtig und entscheidend.
- Hoch das Bemühen zur Bildung des „Komitees zur Wahrheitsfindung“!
- Hoch lebe die Erinnerungen aller Freiheitskämpfer:innen, die ihr Leben bei dem Massaker 1988 ließen!
- Schande den Führern des religiösen Obrigkeitsregimes, den Befehlsgeber und Ausführer von Massaker der „Nationalen Tragödie“!
Zentralkomitee der Tudeh Partei Iran
25. August 2024
(Stark gekürzt und übersetzt ins Deutsche aus Communiqué der TPI 25.08.2024, www.tudehpartyiran.org)
Quelle: Tudeh Partei Iran