Besuch für die Kriegsindustrie
Übernommen von Unsere Zeit:
Mehrere hundert Antimilitaristen kommen vom 3. bis zum 8. September in Kiel auf dem Aktionscamp von Rheinmetall entwaffnen zusammen. Es ist das vierte Camp des Bündnisses seit 2018. Unter dem Motto „Kiel entwaffnen – Kriegsindustrie versenken“ diskutieren Antimilitaristen, Kriegsgegner und Friedensfreunde ein Gegenprogramm zum Kriegsalltag in der BRD. Mit einer Großdemonstration am Samstag, den 7. September und weiteren Aktionen an Standorten der Kriegsindustrie tragen sie ihren Protest auch auf die Straße und vor die Werkstore.
Warum in Kiel?
Kiel ist eines der Zentren der deutschen Rüstungsindustrie. Neben ThyssenKrupp Marine Systems, Weltmarktführer für nicht nuklear betriebene U-Boote, sind dort Rheinmetall, German Naval Yards, Thales und Hensoldt ansässig – neben vielen weiteren. Dazu kommen Dual-Use-Produzenten und Zulieferer. Ein großer Teil der Industriearbeitsplätze Kiels hängt an der Rüstungsindustrie. Gleichzeitig ist Kiel Bundeswehrstandort und spielt eine Rolle bei den Kriegsvorbereitungen in der Ostsee und bei Waffenlieferungen ins Baltikum. Genug Gründe also, den Kriegskonzernen hier auf die Pelle zu rücken.
Was passiert während des Camps?
Das inhaltliche Programm ist vielfältig: Vom Völkermord in Gaza, dem Krieg in der Ukraine über Debatten zur Rüstungskonversion bis hin zu Berichten internationaler Aktivisten, die Waffentransporte praktisch blockieren. Weitere Infos zum Programm und zum Camp gibt es auf der dazu eingerichteten Website.
Gemeinsamkeiten in den Vordergrund stellen
Trotz aller inhaltlichen und weltanschaulichen Unterschiede hat sich das Bündnis auf gemeinsame Forderungen geeinigt. Alle Bündnispartner treten ein gegen die deutsche Kriegsindustrie, gegen die deutsche Beteiligung an Kriegen und Waffenlieferungen. Allen ist klar: Unsere Gegner sind nicht die Bevölkerungen anderer Länder, und nicht die Beschäftigten der Rüstungskonzerne. DKP und SDAJ Kiel arbeiten in dem Bündnis mit und beteiligen sich an dem Camp. Die Hilfe auswärtiger Genossinnen und Genossen ist gerne gesehen.
Ähnlich vielfältig wie die inhaltlichen Einschätzungen sind in einem solchen Bündnis die Aktionsformen. Sicherlich wird es auch Aktionen zivilen Ungehorsams geben.
Quelle: Unsere Zeit