8. November 2024

Erhofft sich Selenskyj den dritten Weltkrieg?

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Kommentar von Otto Bruckner, stellvertretender Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA)

Die westliche Ukraine-Kriegspropaganda, die uns von den Mainstream-Medien täglich eingehämmert wird, wird immer lächerlicher. Ganz ernsthaft soll uns weisgemacht werden, dass das ukrainische Kursk-Abenteuer für Russland ein riesiges Problem darstellen soll. Aus russischer Sicht ist es sicher ärgerlich, dass ein solcher Überraschungsangriff überhaupt möglich war und so viele tote Zivilisten und Soldaten kostete. Das Versagen ist auch ein weiterer Hinweis auf Unfähigkeit, Gleichgültigkeit und Korruption in den Reihen der russischen Kommandostrukturen. Nicht umsonst wurden seit Amtsantritt des neuen Verteidigungsministers Bellousov einige Generäle und Spitzenbeamte verhaftet.

Strategisch gesehen ist der ukrainische Angriff auf die Region Kursk für Russland aber nicht mehr als ein Mückenstich. Die Ukraine hält nach eigenen Angaben etwa fünf Prozent der Region Kursk besetzt, das sind ca. 1300 km². Russland ist das flächenmäßig größte Land der Welt und erstreckt sich über etwa 17,1 Millionen km². Wie viele Promille hat dann die Ukraine erobert?

Die russische Armee hat den Vormarsch inzwischen gestoppt und wird die ukrainischen Einheiten mit Sicherheit früher oder später zurückschicken, viele davon in Särgen. Aber das scheint für den russischen Generalstab gar nicht oberste Priorität zu haben. Stattdessen forciert er den Vormarsch im Donbass, der rasante Ausmaße – gemessen am bisherigen Kriegsverlauf – annimmt. Russland steht vor der Einnahme der Städte Pokrowsk und Torezk und damit wichtiger Verkehrsknotenpunkte und Festungen. In der ukrainischen Armee und Gesellschaft versteht man die Handlungen der Führung immer weniger. Eigenes Territorium wird preisgegeben, während die kampferprobtesten Verbände auf russischem Boden stehen und sterben.

Die Logik des seit Mai 2024 mit fraglicher Legitimation ausgestatteten Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – sein Mandat ist abgelaufen und er verweigert Neuwahlen – dürfte eine andere sein. Er will seinen bereits vorhersehbaren persönlichen politischen Untergang mit der Anzettelung des dritten Weltkriegs verbinden, und die Mentoren in Paris, London und Brüssel klopfen ihm dabei auch noch auf die Schulter. Gut nur, dass die US-Demokraten den Wahlkampf von Kamala Harris nicht mit Nachrichten über eine Eskalation des Ukraine-Krieges stören wollen. Selensky läuft daher mit seinen Bitten (noch) ins Leere. In jüngster Zeit wollte er abwechselnd und manchmal auch gleichzeitig: Die NATO solle den Luftraum über der Ukraine sperren, von NATO-Ländern sollten russische Raketen über der Ukraine abgeschossen werden und die westlichen Länder sollten die Ukraine dazu befähigen, mit ihren Langstreckenwaffen Ziele tief in russischem Territorium anzugreifen. Das in russischer Hand befindliche Kernkraftwerk Saporischja wurde von der Ukraine mit Drohnen beschossen, ebenso das russische Atomkraftwerk in Kursk. Er spielt permanent mit dem dritten Weltkrieg und mit atomarer Verseuchung und Zerstörung.

Jetzt kommen auch wieder Meldungen von „Experten“ daher, dass Russland die Soldaten und die Waffen ausgehen würden. Inklusive Reservisten hat Russland eine Armee in der Stärke von 3,5 Millionen Soldatinnen und Soldaten. Etwa 500.000 davon kämpfen in der Ukraine. Auch von den Waffen wird nur ein Bruchteil der Bestände eingesetzt. Die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen. Das Land ist kaputt, teilweise entvölkert und pleite. Normalerweise ein Grund, schnell eine Friedenslösung anzustreben. Selenskyj aber eskaliert statt einzulenken.

Ideal für die USA und die anderen Westmächte, denn so bleibt Kiew auf lange Zeit abhängig, und schließlich verfügt das Land ja über Schwarzerde, Bodenschätze, billige Arbeitskräfte, ein oligarchen- und konzernfreundliches Steuersystem und den riesigen Bedarf an Wiederaufbau. BlackRock und Co. sind schon dort. Verlierer sind die einfachen Menschen in der Ukraine, denn für sie verheisst das nichts Gutes. Sie werden Sklaven der Westimperialisten im eigenen Land sein.

Selenskyj wird von den ukrainischen Neonazis massiv bedroht. Jedes Zugeständnis an Russland, auch nur einen Quadratzentimeter Land abzutreten wäre sein Todesurteil lautet deren Versprechen. Gleichzeitig wird immer mehr „normalen“ Menschen in der Ukraine bewusst, dass Selenskys Siegversprechen nichts als Lug und Trug sind und der Schauspielerpräsident den Krieg im März 2022 mit dem bereits weitgehend ausverhandelten Abkommen mit Russland stoppen hätte können. Viel Leid und Zerstörung wären ausgeblieben, hätte sich Selenskyj nicht an die Anweisungen des stellvertretend für den Westen angereisten Boris Johnson gehalten. Jetzt will er aber auch noch nach Washington eilen und sowohl Präsident Joseph Biden, als auch den Kandidaten Kamala Harris und Donald Trump seinen „Siegplan“ unterbreiten.

Je früher dieser gefährliche Mann und sein Gefolge gestoppt werden, je eher es zu ernsthaften Friedensgesprächen und einem Waffenstillstand kommt, desto geringer wird die Zahl der Angehörigen der ukrainischen (und der russischen) Arbeiterklasse sein, die weiter in den Schützengräben stirbt.

Den Frieden will fast die ganze Menschheit. Den Krieg wollen diejenigen, die daran verdienen: Rüstungskonzerne, Hedgefonds, Spekulanten, Finanzhaie und deren Politiker und Mainstream-Medien. Ihre Macht zu brechen ist eine Überlebensfrage der Menschheit!

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

UkraineZeitung der Arbeit