Es ist gefährlich auf andere zu zeigen, wenn man selbst im Sumpf steckt…
Übernommen von Radio China International:
Reden wir über ein ernstes Thema und blättern wir zunächst einmal im Lexikon. Dort steht:
„Korruption (von lateinisch corruptio: ‚Verderbnis, Verdorbenheit, Bestechlichkeit‘) ist der Missbrauch einer Vertrauensstellung. Der Missbrauch beginnt, wenn im Rahmen einer öffentlichen, privaten, wirtschaftlichen oder politischen Verantwortung Vorteile erlangt werden oder erlangt werden sollen.“
Nun ja, der Versuch, sich selbst zu erhöhen, zu bereichern, auch unter In-Kaufnahme der Schädigung Anderer ist ungefähr so alt wie die Menschheitsgeschichte und ebendiese Auswüchse machen vor keiner Kultur und vor keinen Landesgrenzen halt.
Auch China hatte mit dem Thema der Korruption immer wieder zu tun. Klar, auch in China leben nur Menschen aus Fleisch und Blut, Menschen, die eben auch anfällig sind für diverse Verlockungen.
Chinas Staats- und Regierungschef Xi Jinping war und ist sich dieses Problems ebenfalls bewusst und hat seit geraumer Zeit mit, an Erbarmungslosigkeit grenzender, Härte der Korruption in China den Kampf angesagt.
Mit den Worten von Xi Jinping liest sich das zusammengefasst so:
„ … die Selbstreform der Partei muss vorangetrieben werden, um den harten und langwierigen Kampf gegen die Korruption zu gewinnen.“
Oder so:
„ … nach einem Jahrzehnt unermüdlicher und energischer Anstrengungen zur Korruptionsbekämpfung in der neuen Ära hat der Kampf gegen die Korruption einen überwältigenden Sieg errungen und ist umfassend konsolidiert worden. Aber die Situation ist nach wie vor ernsthaft und kompliziert.“
Genau dieser Selbstreinigungsprozess steht einigen Ländern auf dieser Erde – so man ihn überhaupt führen will – noch bevor.
Somalia zum Beispiel wird seit Jahren – ausgewiesen durch den Korruptionsindex von „Transparency International“ – als „Musterbeispiel“ dafür genannt, wie ein Land, eine Verwaltung, eine Regierung gar nicht arbeiten sollten. Auch Länder wie Südsudan oder Syrien scheinen – entsprechend dieser Statistik – ein recht fruchtbarer Boden für Menschen zu sein, die sich gerne auf Kosten Anderer bereichern.
Als Vorzugschüler gelten beispielsweise – und auch das schon seit geraumer Zeit – Finnland, Dänemark oder Neuseeland. So weit, so gut.
Gar nicht gut sieht hingegen die Situation ausgerechnet in einem Land aus, in dem man so gerne mit den Fingern auf andere zeigt: In den USA.
Da reicht der Bogen der im Raum stehenden Verfehlungen vom Bereich des Sports, wo sich immer mehr Hinweise ergeben, dass die USA im Umgang mit dem Thema Doping im Sport gar keine blütenweiße Weste haben bis in Teilbereiche der US-Armee und noch viel weiter.
Für jene, die sich nicht vorstellen können oder wollen, dass ausgerechnet in die – dort als unantastbar eingestuften – US-Armee eine Spur zur Korruption führt, sei der grenzwertige Skandal um Kaffeebecher in Erinnerung gerufen. Die von der US-Army einst um 1.200 Dollar (!!) pro Stück angekauften Becher wurden mit dem Hinweis gerechtfertigt, dass es sich im Sinne der Soldaten um spezielle Kaffeebecher handeln würde. Diese Form von Begründung reichte den US-Bürgern freilich nicht aus und der Schrei ob mutwilliger Verschwendung von Steuergeldern war monatelang von Florida bis Alaska zu hören.
Und auch der dieser Tage tobende Präsidentschaftswahlkampf mit den Hauptdarstellern Kamala Harris und Donald Trump ist geprägt von wechselseitigen Vorwürfen, „unsaubere“ Geschäfte zu treiben.
Und schon werden wieder die Vorwürfe gegen Trump aufgewärmt, dem man nachsagt, sich während seiner ersten Amtszeit durch Nutzung und Vermietung seiner Luxusherbergen bereichert zu haben. Donald Trump, der sich in Wahlkampfzeiten lieber im Angriffsmodus befindet, hat also möglicher Weise Erklärungsbedarf.
Generell wären US-Institutionen (ganz abgesehen von überteuerten Kaffeebechern) und Ministerien gut beraten, im eigenen Land und vor der eigenen Tür zu kehren. Und sich jene Zeit einzusparen, die man damit vergeudet, mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Quelle: Radio China International