Hiroshima mahnt: Abrüsten statt Wettrüsten!
Übernommen von Die Linke:
Anlässlich des Jahrestags des Atombombenabwurfs auf Hiroshima fordert Janine Wissler, dass Deutschland dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten muss und kritisiert die geplante Stationierung von US-Raketen in der Bundesrepublik.
„Heute, am 6. August, jährt sich Atombombenabwurf auf die japanische Stadt Hiroshima zum 79. Mal. Nur drei Tage später fiel eine US-amerikanische Atombombe auf die Stadt Nagasaki und richtete auch dort unfassbare Zerstörungen an. Zehntausende Menschen verbrannten qualvoll im atomaren Feuer oder starben an den Folgen.
Die beiden Bomben blieben die einzigen, die jemals in einem Krieg eingesetzt wurden und wir sollten alles tun, damit das so bleibt.
Der Einsatz der ersten Atombombe hatte noch weitere Konsequenzen, denn sie gab den Startschuss für den atomaren Rüstungswettlauf. Ein Wettlauf, der nach Ende des Kalten Krieges kurz unterbrochen wurde, aber derzeit erneut Fahrt aufnimmt. Der Schrecken eines Atomkriegs ist keine abstrakte Gefahr mehr, sondern rückt wieder in den Bereich des Möglichen. Russland droht im Ukrainekrieg immer wieder mit dem Einsatz dieser tödlichen Waffen. Die Bundesregierung spricht von nuklearer Abschreckung.
Die Toten von Hiroshima und Nagasaki erinnern uns daran, welche furchtbaren Konsequenzen der Einsatz von Atomwaffen hat. Wobei die heutigen Sprengköpfe um ein Vielfaches tödlicher sind, als die Bomben aus dem Jahre 1945. Es ist nötig, endlich an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um nuklear abzurüsten und Atomwaffen vom Planeten zu tilgen. Oberste Prämisse muss der Frieden sein. In der Ukraine sowie in Gaza müssen die Waffen endlich schweigen. Ohne Verhandlungen wird es keinen Frieden geben.
Auch Deutschland muss seinen Beitrag leisten und endlich dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten. Das Ziel muss eine atomwaffenfreie Welt sein. Doch Bundeskanzler Olaf Scholz will nun, dass die USA neue Mittelstrecken- und Langstreckenraketen in Deutschland stationieren. Zwar sollen sie keine Atomsprengköpfe tragen, aber diese Waffensysteme können auch mit solchen Sprengköpfen ausgerüstet werden. Anstatt hier neue Raketen zu stationieren, sollten die Beteiligten alles daran setzen, den Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme (INF-Vertrag), den die USA unter Trump 2019 einseitig gekündigt hatten, wieder in Kraft zu setzen. So ließe sich ein neues Wettrüsten stoppen, von dem nur Rüstungskonzerne profitieren. Auch müssen die USA und Russland Atomwaffen-Kontrollvertrag „New START“ verlängern und China mit einbeziehen, sonst droht auch hier ein neues Wettrüsten. Der Vertrag begrenzt die Atomwaffenarsenale beider Länder und regelt Inspektionen. Europa darf nicht Schauplatz eines Atomkrieges werden!“
Quelle: Die Linke