Proteste gegen Lithiumabbau in Serbien
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Belgrad. Seit Juni fanden in ganz Serbien rund fünfzig Demonstrationen gegen die Pläne zur Wiedereröffnung einer Lithiummine in der Nähe der Stadt Loznica im Westen des Landes statt. Hinter der Mine steht das zweitgrößte Bergbauunternehmen der Welt, Rio Tinto.
Die Pläne, die Mine im Jadartal bei Loznica im Jahr 2022 zu eröffnen, wurden ursprünglich aufgegeben. Im Juli dieses Jahres beschloss die Belgrader Regierung jedoch, die Mine wieder zu eröffnen, was nun zu umfangreichen Protesten führte. Die Demonstranten befürchten, dass die Mine negative Folgen für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Umwelt haben wird, während die Regierung – und natürlich Rio Tinto – die Möglichkeit sehen, Gewinne zu machen.
Hinter der serbischen Regierung steht auch die EU, die großes Interesse daran hat, Lithiumminen an sich zu binden, weil Lithium für die Entwicklung von Batterien, unter anderem für Elektroautos, von zentraler Bedeutung ist. Damit ist es auch ein zentraler Bestandteil des sogenannten „grünen Übergangs“. Über 90 Prozent des weltweiten Lithiums stammen heute aus Minen in China, Australien und Lateinamerika, sodass die EU-Länder für den Fall, dass sich die Widersprüche innerhalb des Kapitalismus-Imperialismus verschärfen, gefährdet sind.
Das serbische Volk kämpft daher nicht nur gegen seine eigene Regierung, sondern auch gegen das europäische Kapital, das große Interessen an Minen wie der im Jadar-Tal im Westen Serbiens hat. Beim letzten Mal konnten sie die Pläne der Regierung stoppen, und unter dem Motto: „Wenn es kein Gesetz gibt, ist das Volk da!“, versuchen sie es erneut.
Quelle: RikpunKt/Zeitung der Arbeit
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