24. Dezember 2024

Sudan: Kommunisten rufen erneut zu Frieden auf

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Khartum. Seit mehr als einem Jahr ist der Sudan von einem Krieg gezeichnet, der zwischen den Militärs und einer ehemaligen Spezialeinheit Rapid Support Forces (RSF) ausgetragen wird. Die Sudanesiche Kommunistsche Partei (SKP) betont seit Beginn des Krieges, dass man sich auf keine der Seiten einer der Konfliktparteien stellen, sondern nur für Frieden kämpfen könne.

In ihrer jüngsten Stellungnahme im August bekräftigte das Zentralkomitee der SKP diese Position erneut und rief das Volk dazu auf sich gegen den Krieg und außerdem zur Bearbeitung der Konsequenzen der Flut selbst zu organisieren. In dieser Stellungnahme sprechen die Kommunistinnen und Kommunisten die verheerenden Folgen der Auseinandersetzung für das sudanesische Volk an. Der anhaltende, verheerende Krieg habe Millionen von Menschen vertrieben und Tausende von Verletzten und Vermissten hinterlassen. Er hat die Infrastruktur schwer in Mitleidenschaft gezogen, Fabriken, Bauernhöfe, Märkte und Banken zerstört und Schulen, Universitäten, Krankenhäuser und wichtige Dienstleistungen lahmgelegt. Der Konflikt habe zudem zu weitreichenden Ausfällen von Strom, Wasser, Kommunikation und Internet geführt. Dies habe zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen geführt, die durch einen unaufhaltsamen Preisanstieg und einen kontinuierlichen Wertverlust der Währung gekennzeichnet ist, sowie einer Verbreitung von Krankheiten wie Cholera und Malaria und folglich einer Verschlechterung der Gesundheitslage insgesamt. Die Situation im Sudan hat sich durch die Flutkatastrophe weiter verschärft.

Weiter heißt es in der Erklärung des Zentralkomitees des Sudanesischen Kommunistischen Partei: „Mehr als 25 Millionen Sudanesen sind von einer Hungersnot bedroht, weil die Nahrungsmittel knapp sind und die landwirtschaftliche Saison zusammengebrochen ist, was eine direkte Folge der Auswirkungen des Krieges auf die wichtigsten landwirtschaftlichen Regionen in Gezira, Sennar, Kordofan und Darfur ist. Verschärft wird diese Krise durch abscheuliche Kriegsverbrechen, Völkermord, sexuelle Gewalt und grobe Verstöße gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht, einschließlich der Verhaftung und Folterung von politischen Gegnern, Mitgliedern der Widerstandskomitees und Aktivisten der Dienstkomitees, die alle in den Gefängnissen beider Kriegsparteien begangen wurden. Trotz dieser Gräueltaten hält die De-facto-Regierung an der Fortsetzung des Krieges fest und leugnet die Realität der Hungersnot.

Wir rufen zu einer breiten Volksbewegung auf, um der anhaltenden Hungersnot und der Flutkatastrophe entgegenzutreten – nicht nur, indem wir auf Hilfe warten, sondern durch proaktive landwirtschaftliche Anstrengungen, wie in der jüngsten Erklärung der Gezira Farmers‘ Alliance hervorgehoben wird. Dazu gehört, dass die De-facto-Regierung Druck auf die Landwirte ausübt, um sie durch die Bereitstellung wichtiger Betriebsmittel wie Saatgut, Treibstoff und anderer Ressourcen zu unterstützen, auf die Erhebung von Abgaben zu verzichten und den Diebstahl von landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu verhindern. Darüber hinaus fordern wir die Einrichtung von Nachbarschafts- und Vertriebenenausschüssen, um die Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten an die Bürger zu organisieren und Initiativen wie die „Takaful-Küchen“ zu unterstützen, neben anderen wichtigen Maßnahmen.

Wir fordern auch eine konzertierte Aktion zur Bewältigung der Flutkatastrophe durch die Öffnung von Kanälen zur Wasserableitung, die Bereitstellung von Zelten, medizinischer Versorgung und Nahrungsmitteln sowie das Besprühen von stehendem Wasser, um die Ausbreitung von Malaria und eine weitere Verschlechterung der Umweltbedingungen zu verhindern.

Darüber hinaus rufen wir dazu auf, die breiteste Volksfront zu bilden, um den Krieg zu beenden und die Revolution wiederherzustellen. Der Krieg wurde angezettelt, um die Revolution zu unterdrücken und die Ressourcen des Landes zu plündern, und zwar von regionalen und internationalen Akteuren, die beide Seiten bewaffnen und die Einheit und Stabilität des Landes bedrohen. Zu diesen Bemühungen gehören die Schaffung sicherer Korridore für die Bereitstellung von Hilfsgütern, die Erleichterung der Rückkehr von Vertriebenen in ihre Häuser, der Wiederaufbau des Zerstörten, die Verfolgung von Kriegsverbrechern, die Einführung einer demokratischen Zivilregierung und die Verwirklichung der übrigen Ziele der Revolution und der Aufgaben der Übergangszeit.“

Quelle: Solidnet

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