Das Mpox-Virus breitet sich in Afrika aus – doch der Westen beschlagnahmt den Impfstoff
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Tausende Menschen in ganz Afrika wurden mit dem Mpox-Virus („Affenpocken“) infiziert, was zu Hunderten von Todesfällen und einer anhaltenden Ausbreitung der Krankheit geführt hat.
Elia Badjo, Ärztin und globale Gesundheitsexpertin bei COSAMED, einer Organisation von Gesundheitsdienstleistern in der Demokratischen Republik Kongo (DRK), beschreibt die grassierende Situation. In einer der am stärksten betroffenen Regionen können Gesundheitspersonal beispielsweise nur etwa die Hälfte der Verdachtsfälle durch Tests bestätigen. Ohne ausreichende Testkapazitäten lässt sich die tatsächliche Zahl der Infektionen nicht ermitteln.
Aber auch ohne eine Bestätigung zu erhalten, ist bekannt, dass rund 95 Prozent der Mpox-Fälle in der Demokratischen Republik Kongo auftreten. Das Land hat bisher rund 14.000 Fälle und 500 Todesfälle aufgrund der Krankheit gemeldet und kämpft gleichzeitig mit einem ungleichen Zugang zur Behandlung. Im Distrikt Süd-Kivu verfügen nur 11 der 29 betroffenen Pflegegebiete über Behandlungskapazitäten und viele verfügen nicht über angemessene Isolationsmöglichkeiten. Die Rückverfolgung von Infektionen bereitet große Schwierigkeiten.
Ein großes Problem ist die begrenzte Verfügbarkeit von Impfstoffen, die nur von wenigen privaten Herstellern hergestellt und für etwa 100 US-Dollar pro Dosis hauptsächlich an Länder mit hohem Einkommen verkauft werden. Die meisten dieser Impfstoffe landen in den USA und Europa und nicht Regionen wie Afrika, wo Mpox seit Jahrzehnten Realität ist. Bei schweren Ausbrüchen spenden die Länder, in denen der Impfstoff verfügbar ist, in der Regel einen kleinen Teil ihrer Reserven an die betroffenen Regionen. Derzeit hat Japan 3 Millionen Impfdosen zugesagt, während sich die USA und europäische Länder auf einige Zehntausend Impfdosen verpflichtet haben. Dies reicht jedoch bei weitem nicht aus – das Africa Center for Disease Control and Prevention (Africa CDC) schätzt, dass 10 Millionen Dosen erforderlich sind, um den aktuellen Ausbruch zu bewältigen.Wir sehen wieder einmal, wie der Kapitalismus funktioniert. Wenn es sich nicht lohnt, Menschen zu heilen oder Krankheiten vorzubeugen, wird im Grunde nichts getan – die Pharmaprofiteure dürfen ihre Medikamente weiterhin dort verkaufen, wo sie Gewinn machen können, und die armen Länder, die von der Krankheit betroffen sind, müssen sich auf schöne Worte verlassen eventuell ein paar Handzettel.
Quelle: RikpunKt
Quelle: Zeitung der Arbeit