22. Dezember 2024

25 Jahre kollektives Engagement: ITF-Frauen behaupten ihre Stärke

Übernommen von der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF):

Auf dem Kongress der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) in Marrakesch (Marokko) kamen heute die weiblichen Delegierten zusammen und bekräftigten ihre Botschaft, dass Frauen dazugehören: im Verkehrssektor, in den Gewerkschaften, in Entscheidungsprozessen und in Führungspositionen.

Die Konferenz feierte den wichtigen Meilenstein der Gründung des ITF-Ausschusses für weibliche Verkehrsbeschäftigte vor 25 Jahren – ein bedeutender Moment, der den Fortschritt, die Herausforderungen und das erneute Engagement für die Förderung der Rechte weiblicher Verkehrsbeschäftigter weltweit unterstrich. Grund für einen positiven Ausblick auf die nächsten 25 Jahre und darüber hinaus, in denen wir auf dem starken Fundament, das die weiblichen Verkehrsbeschäftigten bereits geschaffen haben, aufbauen können, um neue Herausforderungen in Angriff zu nehmen.

“Weibliche Verkehrsbeschäftigte sind weltweit eine ungeheure Kraft und dennoch mit Ausgrenzung, Diskriminierung, Gewalt und mangelndem Respekt am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft konfrontiert,” erklärte Diana Holland, die dem Ausschuss seit seiner Gründung vorsaß.

“Der Ausschluss von Frauen von Führungspositionen und Entscheidungsprozessen und ein fehlendes Genderbewusstsein beim Herangehen an die Zukunft der Arbeit im Verkehrssektor werden einen Kreislauf der Ungleichheit fortschreiben, wenn die Gewerkschaften nicht handeln. Ich bin unglaublich stolz auf die Errungenschaften der weiblichen ITF-Mitglieder in so vielen Betrieben und Regionen, die Leben verändern und diese Ungerechtigkeiten bekämpfen. Auf dem Kongress stellt sich die ITF einer großen Herausforderung seitens der weiblichen Verkehrsbeschäftigten in der ganzen Welt. Wir verlangen eine Welt, in der weibliche Beschäftigte im Verkehrssektor, in der Gesellschaft, in Führungspositionen und in Gewerkschaften dazugehören. Gewerkschaften brauchen die Stärke weiblicher Verkehrsbeschäftigter, Führungsstrukturen müssen überall gerecht und ausgewogen sein. Und vergesst nicht: ‘Das ist auch unsere Welt.’”

Die Delegierten betonten die Notwendigkeit, aus den Erfahrungen der letzten 25 Jahre zu lernen: Die Errungenschaften und Fortschritte müssen genau wie die Hürden und Rückschläge für die ITF-Frauen in unsere Tätigkeit einfließen, um jede Diskriminierung zu überwinden, auch Rassendiskriminierung und die Diskriminierung von Verkehrsbeschäftigten aus der LGBT+-Community oder mit Behinderung sowie von jungen oder informell Beschäftigten und Verkehrsbeschäftigten mit Migrationshintergrund.

Die Konferenz rückte die tiefsitzenden Herausforderungen in den Blickpunkt, denen Frauen im Verkehrssektor gegenüberstehen. Angesichts der täglichen Erfahrungen weiblicher Verkehrsbeschäftigter bekräftigten die Delegierten die beiden zentralen Schwerpunkte, Gewalt gegen weibliche Verkehrsbeschäftigte zu beenden und ihre systemische Ausgrenzung von menschenwürdiger und sicherer Beschäftigung im Verkehrs- und Logistiksektor zu überwinden.

„Diese Schwerpunkte sind das Fundament unserer Bewegung und werden auch die Richtschnur für unsere künftige Arbeit bilden,“ sagte Claire Clarke, die geschäftsführende ITF-Beauftragte für weibliche Verkehrsbeschäftigte und Gleichstellung.

„Die Ergebnisse und Empfehlungen, die im auf dieser Konferenz angenommenen Papier ‚Weibliche Verkehrsbeschäftigte bringen die Welt voran – Das ist auch unsere Welt!‘ enthalten sind, beschreiben konkrete Strategien für weibliche Verkehrsbeschäftigte im Rahmen des Arbeitsprogramms der ITF. Das ist sehr wichtig, denn wir wissen, dass wir, um einen Wandel herbeizuführen, eine Strategie haben müssen, die uns in die Welt führt, die wir schaffen wollen.“

Der Anfang der Woche auf der Plenarsitzung des Kongresses zum Thema Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz verabschiedete Entschließungsantrag zur Kampagne „Sicherer Arbeitsweg“ wurde von der Frauenkonferenz zur Kenntnis genommen und unterstützt.

Die Bemühungen um den Abbau der systemischen Hürden, die weiblichen Verkehrsbeschäftigten in den Weg gelegt werden, sollen in den nächsten fünf Jahren intensiviert werden. Dafür steht der Entschließungsantrag Nr. 19 „In Bewegung: Rückblick auf 25 Jahre ITF-Frauenarbeit“, der von Balvinder Bir von Unite the Union (Großbritannien) eingebracht wurde. Der Antrag soll auf der Plenarsitzung am Samstag, dem 19. Oktober 2024 vorgelegt werden.

Die Delegierten wählten den neuen ITF-Ausschuss für weibliche Verkehrsbeschäftigte, der bei der Umsetzung der Strategie in den nächsten fünf Jahren eine entscheidende Rolle spielen wird.

Die neu gewählte Vorsitzende Meryam Halouani (UMT, Marokko) erklärte: „Wir haben schon viel erreicht. In den letzten 25 Jahren haben sich weibliche Verkehrsbeschäftigte überall für Veränderungen engagiert, um mehr Raum für sich und andere Frauen zu schaffen. Wir haben herausragende Führungskompetenzen bewiesen und hart gearbeitet, um wahrgenommen und an Entscheidungsprozessen mit Arbeitgebern und Regierungen beteiligt zu werden, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis unsere Stimmen in unseren Gewerkschaften Widerhall finden.

“Unsere Solidarität und Einheit werden uns in die Lage versetzen, Großes zu erreichen. Uns entschieden für die Verteidigung unserer Rechte einzusetzen und die Position der Frauen auf Entscheidungsebenen zu fördern.”

Mich-Elle Myers (MUA, Australien), Jennifer Murray (Unifor, Kanada) und Anika Manavi, (SYNTRAPAL, Togo) wurden zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Die Konferenz schloss mit einer Würdigung der unermüdlichen Verdienste von Ekaterina Yordanova, Terri Mast und Diana Holland, die ITF-Goldauszeichnungen für ihr jahrzehntelanges Engagement für die Förderung der Rechte von Frauen im Verkehrssektor entgegennahmen.

#ThisIsOurWorldToo

Quelle: Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF)

ITF