2. Oktober 2024

(Ausweitung zum) Flächenbrand

Übernommen von KOMintern:

Nach dem seit einem Jahr tobenden, mörderischen Gaza-Krieg steht mit der regionalen Ausweitung des Kriegsgeschehens durch Tel Aviv das Pulverfass Nahost vor der Explosion. Beginnend mit dem mörderischen, völkerrechtswidrigen Pager-Sprengfallenangriff auf die Hisbollah und der Tötung Hassan Nasrallahs per Luftschlag auf Beirut, rückte Israel nunmehr auch mit ersten Bodentruppen in den Libanon ein. Nach diesem weiteren Vordringen feuerte nun der Iran rund 200 Raketen auf Israel ab. Damit steht der Nahe Osten endgültig akut vor dem Flächenbrand.

Während UN-Generalsekretär Antonio Guterres und die global versammelten Staats- und Regierungschefs auf der jüngsten UN-Vollversammlung vor wenigen Tagen noch eindringlich vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten mahnten und einen sofortigen Waffenstillstand forderten, hielt Israels Premier Benjamin Netanjahu im Anschluss demgegenüber eine flammende Kriegsrede. In dieser attackierte er zudem ebenfalls die UNO scharf und punzierte sie als „antisemitischen Sumpf“. Allerdings vor beinahe leeren Rängen. Denn zahlreiche internationale Diplomaten verließen bei Netanjahus Betreten des Plenarsaals aus Protest den Saal. Parallel zu seinem Kriegsgetrommel bombardierten die israelischen Streitkräfte Beirut und eliminierte im Zuge seiner verheerenden Flächenbombardements und gezielten Luftschläge zeitgleich den Generalsekretär der Hisbollah.

Angriffe, die zugleich den Auftakt zur Erweiterung der Kriegsfront bildeten und nun im israelischen Einmarsch mit Bodentruppen kulminierten. Die verheerenden Luftangriffe auf den Libanon forderten bereits über 1.000 Opfer und Tausende, vielfach schwer, Verletzte. Hunderttausende Libanes:innen sind auf der Flucht. Begleitend bombardierte Tel Aviv Ziele der Ansarollah („Huthis“) im Jemen.

Parallel geht auch das Töten im Gaza und die Verwüstungen des Gazas sowie des Westjordanlands unvermindert weiter und wird auch Syrien immer stärker zur israelischen Kampfzone. Die Kriegsfront ist damit bereits gegen Gaza, den Libanon, den Jemen, Syrien eröffnet und auch gegen den Iran schon lange im schwelen.

Auf das nunmehrige Vordringen Israels mit Bodentruppen in den Libanon feuerte – wie international befürchtet – heute der Iran knapp 200 Raketen auf Israel ab. Der Angriff sei eine Vergeltung für die tödlichen israelischen Angriffe auf Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran (während der mehrtägigen Feiern anlässlich des Amtsantritts des neuen Präsidenten Massud Peseschkian) und Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie einen iranischen General, hieß es im Staatsfernsehen.

Damit steht der Nahe Osten endgültig vor einem Flächenbrand. Sollte Israel die Eskalationsschraube weiter hochdrehen und zurückschlagen, kündigte Teheran seinerseits „vernichtende und zerstörerische Angriffe“ an. Des Explosionspotentials der Lage völlig gleichgültig, drohte ein Likud-Minister des israelischen Kriegskabinetts dem Iran in kennzeichnendem Kriegsmodus das „Anfang vom Ende“ an. Intervenierten darüber hinaus nun auch die USA noch an der Seite Tel Avivs, dann hätte die Eskalation im Nahen Osten überhaupt das Zeug, sich über einen großen israelisch-iranischen Krieg hinaus gar zu einem potentiellen globalen Großkonflikt auszuwachsen, der auch andere Großmächte auf den Plan ruft und in der Region die Lunte für eine auch direktere globale Auseinandersetzung legen könnte. Israel jedenfalls hantiert schon seit geraumen und zuletzt direkt mit dem Zündfunken am Pulverfass.

Für alle Nachdenklichen und um Frieden Bemühten bzw. an Frieden Interessierten, kann es denn auch nur heißen: Ceasefire Now!  

Und das nominell neutrale Österreich müsste nun eigentlich aktiv für einen sofortigen Waffenstillstand und eine diplomatische Lösung auf den Plan treten, anstatt dem Kriegswahn und der israelisch/US-amerikanischen Hybris ihren Lauf zu lassen!

Quelle: KOMintern

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