Die ITF setzt sich für eine bessere Zukunft in der Binnenschifffahrt ein
Übernommen von der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF):
Rund um den Globus kämpfen die ITF und die ihr angeschlossenen Gewerkschaften auf breiter Front für bessere Bedingungen für das Personal in der Binnenschifffahrt.
Ob die Besatzungen von Schleppern oder von Flussschiffen, im Passagier- oder im Frachttransport, überall auf der Welt sind die Arbeitnehmer*innen in der Binnenschifffahrt Angriffen auf ihre Rechte ausgesetzt.
Auch wenn die Herausforderungen von Region zu Region unterschiedlich sind, bestimmte Schlüsselthemen verbinden die Beschäftigten in der Binnenschifffahrt, ganz gleich, wo sie sich befinden. Dazu gehören Gesundheit und Sicherheit, Ausbildung, Arbeitszeiten, neue Technologien, Besatzungsstärken, Unfallverhütung und arbeitsrechtliche Vorschriften für grenzüberschreitend tätige Beschäftigte.
Als Antwort darauf hat die Sektion Binnenschifffahrt der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) einen Plan aufgestellt, um Mitgliedsorganisationen zusammenzubringen, damit sie jedes einzelne Problem gemeinsam angehen – sei es die Entwicklung und Umsetzung von Vorschriften in Afrika, die Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs in Lateinamerika und der Karibik, die Gewährleistung gerechter Arbeits- und Lebensbedingungen auf Flussschiffen in Asien/Pazifik oder die Fortsetzung der globalen Kampagne für die weltweite Anerkennung der wichtigen Rolle der Beschäftigten in der Schleppschifffahrt in den nächsten fünf Jahren.
Dazu der Vorsitzende der Sektion Binnenschifffahrt Jacques Kerkhof: „Dies sind weltweit bisher nie dagewesene Zeiten für die Besatzungen von Binnenschiffen.
„Wir sind in den verschiedenen Weltregionen mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, ob es nun darum geht, Regulierungsvorschriften zu erstellen, wo es keine gibt, oder in Regionen, wo wir unsere Rechte und Bedingungen hart erkämpft haben, einen Wettlauf nach unten zu verhindern.“
„Der Plan der Sektion Binnenschifffahrt für die nächsten fünf Jahre stellt sicher, dass wir uns jeder einzelnen dieser Herausforderungen stellen und unsere kollektive Stärke nutzen, um die Veränderungen zu verlangen, die für uns notwendig sind. Dies kommt in dem Entschließungsantrag zum Ausdruck, den wir heute angenommen haben, um unsere Arbeit und Koordinierung in Lateinamerika und der Karibik zu stärken.“
Gemäß dem heute verabschiedeten Entschließungsantrag wird die Sektion ihre Tätigkeit in der Region intensivieren, wo rechtsgerichtete Regierungen Rechte angreifen, unter anderem, indem sie nationale Kabotagegesetze aufheben, die die Arbeitsplätze lokaler Beschäftigter schützen, und die Arbeit stattdessen multinationalen Unternehmen überlassen. Ein zentrales Anliegen in der Region ist die Aufrechterhaltung menschenwürdiger Normen auf der Wasserstraße von Paraná, die durch Brasilien, Paraguay und Argentinien verläuft, und wo Billiganbieter und Beschäftigte aus einem Land die in anderen Ländern bereits durchgesetzten höheren Normen untergraben.
„Der Paraná ist Kernstück der Wirtschaft der Region. Dennoch müssen diejenigen, die dort beschäftigt sind, für die Bedingungen und die Sicherheit, die ihnen von Rechts wegen zustehen, kämpfen,“ erklärte der neu gewählte stellvertretende Vorsitzender der Sektion Binnenschifffahrt Mariano Moreno.
„Mit der Erneuerung des Engagements der ITF für die nächsten fünf Jahre werden wir dazu in der Lage sein, viel mehr zu tun, um unsere gemeinsamen Herausforderungen zu bewältigen, von den Auswirkungen des Klimawandels bis zur Frage, wie wir sicherzustellen können, dass die höheren Normen eines Landes für alle Beschäftigten auf dem Paraná gelten.“
Die langjährige ITF-Kampagne für Gerechtigkeit für die Beschäftigten auf dem Panamakanal wird ebenfalls im Zentrum der Sektionstätigkeit in den nächsten fünf Jahren stehen. Die Delegierten verabschiedeten einen Entschließungsantrag, der eine neue, von Mitgliedsorganisationen geleitete Kampagne anstoßen wird, um die Kanalbehörden dazu zu veranlassen, die Grundrechte der Beschäftigten zu respektieren, unter anderem was ihre Sicherheit, ihre Ausbildung und die allgemeinen Arbeitsbeziehungen angeht.
Die Konferenz befürwortete ferner, dass die ITF multinationale Unternehmen, darunter Svitzer und Boluda, dazu auffordert, ihre Beschäftigten zu unterstützen, indem sie in der Schleppschifffahrt – einem wichtigen Glied der internationalen Logistik-Lieferketten – den Wettlauf nach unten stoppt. Die Mitgliedsorganisationen der ITF erfahren im Sektor weltweit dieselben Probleme: Die Beschäftigten in der Schleppschifffahrt erleben eine Verschlechterung ihrer Bedingungen und werden häufig dazu aufgefordert, längere Arbeitszeiten zu schlechteren Konditionen abzuleisten.
Der Vorsitzende Jacques Kerkhof bestätigte, dass „die ITF auf ihrer Forderung bestehen wird, dass Arbeitgeber Verantwortung für die Sicherheit und Gefahrenabwehr von Schlepperbesatzungen übernehmen und Schifffahrtsallianzen dafür verantwortlich gemacht werden, dass die Schleppertarife auf ein unsicheres und unhaltbares Niveau sinken“.
Der wiedergewählte stellvertretende Vorsitzende der Sektion Binnenschifffahrt Ashiqul Alam Chowdhury erklärte: „In Bangladesch konzentriert sich unser Kampf auf die Verwirklichung der elementarsten Rechte, auf die alle Beschäftigten, egal wo, einen Anspruch haben – eine Vergütung, von der wir uns selbst und unsere Familien ernähren können, und die Bereitstellung von Absetzstellen für Beschäftigte auf Flussschiffen, die Fracht von und nach Indien transportieren, wo sie medizinische Versorgung und Nahrung erhalten können und Zugang zu sanitären Einrichtungen haben, der ein Grundrecht darstellt.
„Wo den Beschäftigten diese Rechte genommen wurden, hat dies zum Tod von auf Flussschiffen beschäftigten Kolleginnen und Kollegen geführt. Aber wir wissen, dass wir gewinnen können, wenn wir uns zusammentun und uns über die ITF organisieren und für unsere Interessen eintreten, und alle unsere Pläne für die nächsten fünf Jahre werden sicherstellen, dass wir gewinnen – in Bangladesch und der ganzen Welt.“