18. Dezember 2024

Innige Brüder in Unserem Amerika

Übernommen von Granma:

 „Wir werden nichts erdulden, was sich gegen Mexiko richtet, wir werden es als unser eigenes Land empfinden. Wir werden es als das unsere empfinden, und wir werden es verstehen, der Freundschaft treu zu sein, die durch jahrhundertelange Geschichte und schöne gemeinsame Prinzipien geschmiedet wurde!“ Mit diesen Worten verwies einst der Comandante en Jefe Fidel Castro auf die besonderen Beziehungen zwischen den beiden Völkern.

Diese Erklärung der Brüderlichkeit – in der Fidel alle daran erinnerte, dass für Kuba diese Nation kein fremder Ort, sondern vielmehr eine erweiterte Heimat ist – war auf einem kubanisch-mexikanischen Freundschaftsfest am 2. August 1980 zu hören. Und an diese Passage erinnerte der Präsident der Republik Kuba, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, als er im September 2021 an der zivil-militärischen Parade anlässlich der Feierlichkeiten zum Jahrestag des „Grito de Dolores“ teilnahm.

Photo: Estudios Revolución

Auf mexikanischem Boden hielt der von der Karibikinsel stammende Amtsinhaber eine Rede, in der er die außergewöhnliche Geschichte zwischen den beiden Ländern darstellte. Seine Worte begannen damit, dass er – ebenfalls sehr deutlich – bekräftigte, dass „unter all den Brüdern, die unser Amerika uns geschenkt hat, Mexiko aus vielen Gründen einer derjenigen ist, die Kuba am meisten am Herzen liegen“.
In einer umfassenden Aufzählung erwähnte Díaz-Canel die Poesie des Kubaners José María Heredia: „Wie schön ist das Land, das von den tapferen Azteken bewohnt wurde“, die einzigartigen Bindungen zwischen José Martí und der mexikanischen Erde, das Leid, das durch die spanische Eroberung entstand, den Wunsch nach Unabhängigkeit, „die bemerkenswerten Kubaner, die ihr Blut und ihre Namen in der Geschichte Mexikos hinterlassen haben“ und dass das Schwesterland das erste war, „das unseren bewaffneten Kampf anerkannte und seine Häfen für Schiffe unter der Flagge des einen Sterns öffnete“.

Zu der letzteren Episode sagte Präsident Díaz-Canel in seiner Rede, dass diese Anerkennung „vom Kongress gebilligt, von Juárez verurteilt und von Carlos Manuel de Céspedes, dem Präsidenten der bewaffneten Republik, in einem denkwürdigen Brief an seinen mexikanischen Amtskollegen gewürdigt wurde“.

Der Staatschef erinnerte daran, dass „eine ausgewählte Gruppe mexikanischer Soldaten nach Kuba kam, um an der Bildung und Ausbildung der entstehenden Befreiungsarmee mitzuwirken“. Céspedes schrieb an den „Verdienstvollen der Amerikas“: „Einige mexikanische Herren sind hierher gekommen und haben ihr großmütiges Blut auf unserem Boden und für unsere Sache vergossen, und das ganze Land hat seine Dankbarkeit für ihre heldenhafte Tat gezeigt.“

Photo: Estudios Revolución

Es gibt viele Umstände, die in der Geschichte die Bande der Brüderlichkeit miteinander verwoben haben: Es ist der mexikanische Freund Manuel Mercado, dem José Martí seinen unvollendeten Brief widmet und seine antiimperialistische Position ausbreitet; es ist Julio Antonio Mella, der in der aztekischen Hauptstadt von einer Kugel getroffen wird; es sind die jungen Männer der Jahrhundertgeneration, die hier Zuflucht finden und Kraft schöpfen, um den Kampf für Kuba wieder aufzunehmen; es ist das Land, von dem aus die Jacht Granma in See stach, und es ist die natürliche und unbestreitbare Sympathie, die die Söhne und Töchter Mexikos für die Revolution von 1959 empfinden.
„Getreu seinen besten Traditionen“, erinnerte Díaz-Canel in seiner Rede, „war Mexiko das einzige Land Lateinamerikas, das die Beziehungen zum revolutionären Kuba nicht abbrach, als wir durch ein imperiales Mandat aus der OAS vertrieben wurden“.

Und in einem sehr intensiven Weg der Zufälle und der gegenseitigen Unterstützung, in einer Geschichte, die so reichhaltig ist, dass sie nicht in eine Handvoll Zeilen passt, werde ich an die Gesichter der Mexikaner erinnert, jener Feuerwehrleute und Retter, die in Matanzas ankamen, um zu helfen, das Feuer auf der Supertank-Basis im Jahr 2022 zu löschen. Und es mag selbstverständlich erscheinen, aber es ist eine Geste, die von Mut und Empathie zeugt: die ständige und entschlossene Begleitung Kubas in seinem Kampf gegen die Blockade vonseiten des Imperiums wie auch die Hilfe mit medizinischen Gütern und Lebensmitteln, um die kombinierten Auswirkungen dieser Blockade und  von COVID-19 zu lindern.

Gleichsam im Gegenzug sind in jüngster Zeit etwa 3.000 kubanische Ärzte in 23 mexikanischen Bundesstaaten eingetroffen, und etwa 200 Lehrer aus dem karibischen Land bilden dort künftige Gesundheitsspezialisten aus, während wiederum hunderte Studenten und Studentinnen aus dem Bundesstaat Juárez in Kuba zu medizinischen Fachkräften ausgebildet werden. Dies ist nur ein Beispiel unter vielen anderen für die Brüderlichkeit, die die beiden Nationen verbindet.

REISEN UND NATÜRLICHE NÄHE ZUEINANDER

Photo: Estudios Revolución

Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird das von uns geliebte Mexiko eine Frau als Präsidentin haben: Claudia Sheinbaum. Und das Ereignis ist Anlass für Präsident Díaz-Canel, an der Einweihungsfeier am 1. Oktober teilzunehmen. Die Ankunft des kubanischen Staatschefs ist Teil der natürlichen Nähe zueinander, die beide Länder kennzeichnet.

In seinen Jahren als Amtsinhaber hat Díaz-Canel Mexiko mehr als einmal besucht: im November 2018 zur Teilnahme an der Amtseinführung von Präsident Andrés Manuel López Obrador, im Oktober 2019 zum ersten offiziellen Besuch, im September 2021 als Ehrengast bei der zivil-militärischen Parade zum mexikanischen Unabhängigkeitstag und zur Teilnahme am 6. Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der CELAC sowie im Februar 2023 im Bundesstaat Campeche, wo der kubanische Präsident den von „Amlo“ verliehenen mexikanischen Orden des Aztekenadlers im Rang einer Halskette erhielt.

Im Oktober 2023 traf Präsident Díaz-Canel in Mexiko ein, um am „Treffen von Palenque: für eine brüderliche Nachbarschaft mit Wohlstand“ teilzunehmen, einem vom mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador einberufenen Meeting, bei dem die Frage der Migration behandelt wurde.

Präsident Andrés Manuel López Obrador hat seine Amtszeit beendet, die sich durch einen ausgeprägten humanistischen Geist auszeichnete und in deren Verlauf Millionen von Menschen aus ihrer extremen Notlage befreit wurden. Die Verantwortung als Präsidentin liegt nun bei Claudia, einer 1962 geborenen Wissenschaftlerin, die, als die Zeichen ihres Wahlsiegs untrüglich wurden, in ihrer ersten Rede sagte: „Ich komme nicht allein an, wir alle kommen an, mit unseren Heldinnen, die uns unsere Heimat gegeben haben, mit unseren Vorfahrinnen, unseren Müttern, unseren Töchtern und unseren Enkelinnen.“

In diesem besonderen Moment und wegen der Geschichte, die es durchlebt hat, ist Mexiko für die Größte der Antillen nach wie vor etwas ganz Besonderes. Dies erklärte Präsident Díaz-Canel 2018 im Palast der Revolution der Republik Kuba in einem Interview mit Patricia Villegas, Präsidentin von TeleSur: „Mexiko ist ein sehr wichtiges Land. Die Jahrhundertgeneration fand in dort einen Platz, um sich auf den Krieg in Kuba vorzubereiten. Mexiko hat die Beziehungen zu Kuba aufrechterhalten, als viele sie abbrachen.“
Mit anderen Worten: Mexiko ist der Bruder, der immer für Kuba da war. Und vice versa.

Quelle: Granma

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