18. November 2024

Preisdeckel gegen Gierflation bei Lebensmitteln

Übernommen von Die Linke:

Die aktuellen Zahlen zur Inflation täuschen darüber hinweg, dass Lebensmittel immer teurer werden, meint Martin Schirdewan und fordert Preisdeckel für Grundnahrungsmittel.
 

„Die Inflation geht leicht zurück, doch die Preise in den Supermärkten ziehen weiter an. So haben wir derzeit die höchsten Butterpreise, die es je gegeben hat. Egal ob Butter, Zucker, Öl oder Brot – die Lebensmittelpreise haben in den vergangenen drei Jahren um mehr als 30 Prozent zugelegt. Wobei Öl, Kartoffeln oder Zucker um bis zu 80 Prozent teurer wurden.

Ein großer Preistreiber sind Supermärkte und Nahrungsmittelkonzerne. Während Lidl, Aldi, Nestlé und Co. Rekordprofite einfahren, wissen viele Menschen nicht mehr, wie sie ihre Einkäufe bezahlen sollen. Deshalb fordern wir Preisobergrenzen für Grundnahrungsmittel wie Obst und Gemüse, Brot und Milch. Nur so lässt sich die Gierflation bekämpfen. Wenn eine Supermarktkette diese Grenzen überschreitet, müssen saftige Bußgelder verhängt werden. Klare gesetzliche Vorgaben und Sanktionen sind die einzige Sprache, die diese Konzerne verstehen. In Griechenland und Kroatien, wo solche Obergrenzen eingeführt wurden, sanken die Lebensmittelpreise um bis zu 30 Prozent. Das zeigt, wie wirksam solche Preisbremsen sind. Ohne Preisdeckel werden die Konzerne nicht aufhören, an der Preisschraube zu drehen und die Gierflation weiter anheizen. Das trifft die große Breite der Gesellschaft und vor allem Familien mit wenig Geld geraten hier schnell in existenzielle Nöte. Schon jetzt fehlt Millionen Menschen in Deutschland das Geld, um sich gesund und vollwertig zu ernähren.

Zwar beklagt das Bundeskartellamt, dass die vier größten Supermarktketten 85 Prozent Marktanteil haben, doch konkrete Maßnahmen, diese Marktmacht zu begrenzen, sind ausgeblieben. So nutzen Aldi, Lidl und Co ihr Quasi-Monopol und diktieren die Preise – sowohl für die Produzenten als auch für die Verbraucher. Solange die großen Ketten ihre Marktmacht ausnutzen, brauchen wir Preisbremsen für Grundnahrungsmittel. Doch der Bundesregierung fehlt der Mut, sich mit den Konzernen anzulegen. Wie bei der Shrinkflation, wo die Multis die Verpackungen verkleinern, die Preise aber nicht senken und sogar anheben. Auch hier schaut die Bundesregierung tatenlos zu, wie gierige Konzerne die Menschen ausnehmen. Doch die Zeit drängt: Wenn die Energiepreise wegen der Krise im Nahen Osten wieder anziehen, muss die Preisbremse kommen, sonst wird dieser Winter sehr ungemütlich.“

Quelle: Die Linke

Die Linke