Proteste gegen die griechische Beteiligung am Nahostkonflikt: Kommunistische Jugend Griechenlands verteidigt wehrpflichtige Demonstranten
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Am vergangenen Wochenende fanden in Griechenland große Proteste gegen die Beteiligung des Landes an den kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten statt, die die Rolle Israels, der NATO und der EU kritisierten. An den Demonstrationen beteiligten sich teilweise auch Wehrpflichtige. Die Kommunistische Jugend Griechenlands (KNE) reagierte auf die einsetzende Repression und veröffentlichte eine Erklärung, die ihre volle Unterstützung für die protestierenden Wehrpflichtigen bekräftigt und die Versuche, sie einzuschüchtern, verurteilt.
In ihrer Erklärung hebt die KNE hervor, dass es das „unveräußerliche Recht“ der Soldaten sei, ihre Meinung frei zu äußern. In Zeiten, in denen die griechische Regierung das Land in gefährliche internationale Konflikte verstricke, sei es umso notwendiger, dass die Wehrpflichtigen ihre Stimme gegen den Krieg und die Verwicklungen Griechenlands in imperialistische Kriege erheben. Die Protestierenden richten sich insbesondere gegen die militärische Unterstützung Griechenlands für Israel und gegen den Einsatz griechischer Kriegsschiffe in der Region des Libanon und dem Roten Meer.
Die KNE betont weiter, dass das griechische Volk die Regierung nicht dazu ermächtigt habe, das Land in das „Blutbad“ im Nahen Osten zu verwickeln. Die Soldaten hätten keine Verpflichtung, die „Genozidpolitik“ gegen das palästinensische Volk oder die NATO-Strategien zu verteidigen. Stattdessen ruft die KNE die Jugend, Gewerkschaften und studentische Organisationen dazu auf, den Widerstand gegen die griechische Kriegsbeteiligung zu verstärken. Sie fordert den sofortigen Rückzug aller griechischen Kriegsschiffe und die Schließung der US- und NATO-Basen im Land.
Besonders scharf kritisiert die KNE die „Terrorisierungsversuche“ gegenüber Wehrpflichtigen, die öffentlich ihre Ablehnung der israelischen Militärpolitik und ihre Solidarität mit den Völkern der Region bekundet haben. Ein solcher Versuch, ein Mitglied der KNE ins Visier zu nehmen, sei von Abgeordneten der regierenden Nea Dimokratia (ND) und der Oppositionspartei Syriza unternommen worden. Diese Einschüchterungsversuche, so die KNE, würden jedoch ins Leere laufen, da die Wehrpflichtigen das Recht hätten, ihre politische Meinung zu äußern und sich gegen die kriegerischen Verstrickungen ihres Landes zu stellen.
Die KNE fordert schließlich breite Unterstützung für die Wehrpflichtigen und alle Jugendlichen, die sich gegen die Militarisierung und die Kriegsbeteiligung Griechenlands aussprechen. Die Organisation sieht in den aktuellen Entwicklungen eine ernste Gefahr für das Land und betont, dass der Widerstand gegen den Krieg und die imperialistischen Interessen der NATO und der EU dringlicher denn je sei.
Quelle:902.gr
Quelle: Zeitung der Arbeit