19. November 2024

Wir müssen für unseren öffentlichen Verkehr kämpfen

Übernommen von der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF):

 

Der öffentliche Verkehr ist ein öffentliches Gut, das im Interesse der arbeitenden Bevölkerung betrieben werden muss, und nicht, um Profite für eine Handvoll privater und multinationaler Unternehmen zu generieren. 

Dies ist die zentrale Botschaft der Konferenz des Ausschusses für öffentlichen Personennahverkehr, die heute auf dem ITF-Kongress in Marrakesch (Marokko) stattfand.

Delegierte bekräftigten, dass Beschäftigte und ihre Gewerkschaften und Gemeinschaften entschlossen dafür eintreten, den öffentlichen Verkehr zu verbessern und auszubauen und so menschenwürdige Arbeitsplätze zu schaffen, essenzielle Dienste anzubieten und Emissionen zu senken. 

Die Mitgliedsorganisationen der ITF waren sich einig, dass die Sicherung der Zukunft des öffentlichen Verkehrs eine Konzentration auf neue Technologien und deren Auswirkungen auf die Beschäftigten erfordert. 

Mehrere Entschließungsanträge, die von der US-amerikanischen und kanadischen Amalgamated Transit Union (ATU) eingebracht wurden, hoben die Auswirkungen von digitalen Plattformunternehmen auf den öffentlichen Verkehr sowie die Frage der Digitalisierung und des Einsatzes autonomer Fahrzeuge im Sektor hervor.

„Es werden vermehrt Microtransit-Dienste angeboten, die mit kleineren Fahrzeugen zur Steigerung der Effizienz existierende Verkehrsdienste ersetzen sollen. Microtransit-Anbieter stützen sich dabei auf prekäre Plattformarbeit. Wir müssen sicherstellen, dass Microtransit die Fahrgastzahlen auf festen Strecken erhöht, die vorhandene gewerkschaftlich organisierte Belegschaft erhalten bleibt und der Einsatz prekärer Arbeit vermieden wird, so John Lyons von der ATU.

In einem globalen Rundtischgespräch erörterten die Diskussionsteilnehmer*innen die wichtigsten Schwerpunkte, die die Aktivitäten des Programms „Unser öffentlicher Verkehr“ in den nächsten fünf Jahren bestimmen werden, darunter die Organisierung neuer Gewerkschaften für U-Bahn-Beschäftigte, die Ausweitung und Elektrifizierung von Diensten wie Schnellbussysteme (BRT), die Verbesserung der Bedingungen informell Beschäftigter, die Stärkung von Gewerkschaftsnetzwerken bei gemeinsamen multinationalen Arbeitgebern und die Zementierung der Verpflichtungen aller Regierungsebenen zu nachhaltigen Investitionen und öffentlichem Eigentum.

“Wenn wir es mit einem von den Beschäftigten geleiteten gerechten Übergang zum Schutz unseres Planeten ernst meinen, sind nachhaltige Finanzmittel und staatliche Investitionen in den öffentlichen Verkehr unerlässlich,“ so der scheidende Vorsitzende des ITF-Ausschusses für öffentlichen Personennahverkehr John Mark Mwanika von der Amalgamated Transport and General Workers‘ Union (ATGWU) of Uganda.

“Diese Finanzierung muss den Übergang von informeller zu formeller Beschäftigung zur Folge haben, Geschlechtergleichstellung erreichen, Arbeitsplätze für junge Beschäftigte schaffen und Arbeitsrechte für alle Beschäftigten sicherstellen.“

Neben der Genehmigung dieser strategischen Arbeitsbereiche bestätigten die Delegierten die Mitglieder des Lenkungsausschusses für öffentlichen Personennahverkehr für den Zeitraum 2025 bis 2029, der für die Überwachung der Umsetzung dieser Schwerpunkte zuständig sein wird, und wählten Eric Campos Bonta, Präsident von FESIMETRO und Generalsekretär der Gewerkschaft CUT in Chile, zum neuen Ausschussvorsitzenden.

Quelle: Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF)

ITF