Wider das Vergessen!
Übernommen von Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek:
Im ganzen Land fanden am Sonntag Kundgebungen zum Nationalen Gedenktag für die Opfer der faschistischen deutschen Besetzung Luxemburgs von 1940 bis 1945 statt. In der ehemaligen Bergarbeiterstadt Rümelingen, im Land der Roten Erde, kamen die Mitglieder des Gemeinderates sowie Vertreter von politischen Parteien und Vereinen in den Parc Municipal, um am dortigen Mahnmal für die Opfer des Faschismus der Resistenzkämpfer der Stadt mit einem Blumengebinde und einer Schweigeminute zu gedenken, unter ihnen der kommunistische Gemeinderat Eddes Peiffer und eine Abordnung der Rümelinger Sektion der KPL.
Bei einem anschließenden Ehrenwein im Sitzungssaal des Gemeinderates erinnerte Bürgermeister Henri Haine an die Geschichte des Aufstiegs der deutschen Faschisten unter Adolf Hitler, an die Ausschaltung jeglicher Opposition im deutschen Reichstag durch das sogenannte Ermächtigungsgesetz und den Terror der Nazis nach dem von ihnen selbst inszenierten Reichstagsbrand. Als Luxemburg, Frankreich, Belgien und die Niederlande am 10. Mai 1940 von den Hitlertruppen überfallen wurde, leisteten zahlreiche Luxemburger entschlossenen Widerstand. Der Bürgermeister würdigte vor allem die damaligen gewählten Mitglieder des Rümelinger Gemeinderates, den Kommunisten Nik Bausch und den Patrioten Hubert Glesener, die als aktive Kämpfer der Resistenz von den deutschen Besatzern ermordet wurden.
Es sei angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen in unseren Nachbarländern dringend notwendig, die Erinnerungskultur hoch zu halten, betonte Henri Haine, insbesondere die Jugend zu informieren und zu sensibilisieren, um das Erstarken rechtsextremer Kräfte zu verhindern. So habe die Stadt Rümelingen eine Zusammenarbeit mit dem Escher Resistenzmuseum vereinbart, um Schüler mit der Geschichte des eigenen Landes besser vertraut zu machen. Der Gemeinderat unterstütze auch ausdrücklich die Haltung des Direktors der Ackerbauschule, der Angriffen ausgesetzt ist, weil er dafür eintrat, die Schüler durch politische Aufklärung vor dem Einfluß rechtsradikalen Gedankenguts zu bewahren.
Henri Haine wandte sich zudem gegen die zunehmende Abschottung der EU-Länder und gegen Grenzschließungen. Mit dieser Politik werde »das Spiel der deutschen AfD und der österreichischen FPÖ« gespielt, sagte er. Es komme darauf an, Rechtsextremen und Rechtspopulisten nicht das Feld zu überlassen.
Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek