Wiederaufbau in Guantánamo kommt langsam voran
Übernommen von Cuba heute:
Nach dem verheerenden Durchzug des Hurrikans Oscar am vergangenen 20. Oktober kämpft die kubanische Provinz Guantánamo um die Rückkehr zur Normalität. Trotz erster Fortschritte dürfte der Weg dahin noch länger dauern, berichtet das Nachrichtenportal Cubadebate.
Ein großer Erfolg stellte sich Anfang der Woche ein, als die zunächst abgeschnittenen Ortschaften Imías und San Antonio del Sur erstmals wieder auf dem Landweg erreichbar gemacht werden konnten. Bulldozer mussten zunächst tagelang Geröll und umgekippte Bäume wegräumen. Baracoa war zwar immer auf dem Landweg erreichbar, die wichtige Zufahrtsstraße aus dem Süden, die Farola, ist jedoch weiterhin nicht passierbar. Die anhaltend starken Regenfälle der vergangenen Tage haben die Arbeiten zusätzlich erschwert.
Insgesamt sind laut einem vorläufigen Bericht des kubanischen Zivilschutzes in der Provinz 10.500 Gebäude beschädigt worden. Bei 500 öffentlichen Gebäuden wurden ebenfalls strukturelle Schäden festgestellt. Bis dato konnten 140 Schulen repariert werden, so dass diese kommende Woche den Betrieb wieder aufnehmen können. In allen vier schwer betroffenen Orten, Imías, San Antonio del Sur, Baracoa und Maísi, soll der Schulbetrieb am kommenden Montag starten können.
Große Probleme bereitet weiterhin die Stromversorgung. Umgeknickte Strommasten und beschädigte Leitungen führten zu einem Ausfall der Versorgung über den landesweiten Blackout hinaus, der das Land kurz vor dem Sturm in Dunkelheit hüllte. In Imías haben zur Zeit 47 Prozent der Haushalte wieder Strom. In Baracoa liegt der Versorgungsgrad bei 63 Prozent, im Stadtbereich haben jedoch bereits wieder 98 Prozent der Haushalte wieder Strom. In Maísi sind 72 Prozent der Haushalte versorgt, während in San Antonio del Sur bereits 97 Prozent der Stromkunden wieder am Netz sind. Insgesamt werden in der Provinz derzeit 67 Prozent der Kunden bedient.
Die Wasserversorgung steht in Guantánamo 63 Prozent der Bevölkerung zur Verfügung, obwohl fünf Pumpsysteme beschädigt sind und über 20 aufgrund von Stromausfällen nicht funktionieren. In betroffenen Gebieten wird Wasser über LKW transportiert und Flaschenwasser verteilt. Auch die Verteilung von mehr als 6.800 Matratzen wird organisiert.
Der Direktor des Instituts für Meteorologie, Dr. Celso Pazos Alberdi, warnte indes vor neuen Tiefdruckgebieten im Südwesten der Karibik, die zu weiteren Niederschlägen führen könnten.
Quelle: Cuba heute