Palästina Solidarität an der Uni
Übernommen von Yeni Hayat / Neues Leben:
Lara Sommer und Idil Calli
Regelmäßige Polizeigewalt am Campus, Verschärfungen des Hochschulgesetzes und ansonsten Funkstille zum Thema durch die Unileitung und der Verfassten Studierendenschaft (VS) – die Haltung der Bundesregierung zum Krieg in Palästina hat auch vor unseren Uni-Toren nicht halt gemacht. Egal ob in der Lehre oder in der Freizeit, wir haben mit voller Härte gespürt, dass an unseren Hochschulen kein Platz ist für unsere Forderungen nach Waffenstillstand und Frieden. Während wir vergeblich darauf warteten, dass die Uni in Hamburg endlich Haltung zeigt gegen die Befeuerung des Krieges und für ihre Studierenden, die einer neuen Dimension von Repressionen ausgesetzt ist, wurde uns klar, dass wir selber aufstehen und uns noch stärker organisieren müssen, um gehört zu werden und uns zu schützen! Also haben wir in den letzten Wochen und Monaten die Sache selbst in die Hand genommen und als DIDF-Jugend Hamburg eine regelmäßige Arbeit für Frieden in Palästina an die Uni Hamburg getragen.
Nach vereinzelten Aktionen haben wir im September angefangen, regelmäßige Stände und Verteilaktionen zu veranstalten. Wir haben Schilder mit unseren Forderungen beschrieben und uns mit unserem Material und Klapptischen auf den Campus gestellt. Ausgerüstet waren wir jedes Mal mit der Sonderausgabe unserer Verbandszeitschrift Junge Stimme zum Thema Gaza. Es gab Tage, an denen wir weggeschickt wurden oder an denen wir negative Reaktionen abbekommen haben, aber unsere Motivation hat nicht nachgelassen, denn auf der anderen Seite haben wir eine Zustimmung von unseren Mitstudierenden erfahren, die wir so von unseren früheren Aktionen nicht kannten. Wir konnten neue Kontakte schließen und Wiedersehen vereinbaren und genau das hat uns bestärkt. Mit dieser Motivation sind wir Richtung Semesterstart gegangen, um als DIDF-Jugend Hamburg nach längerer Zeit wieder eine eigene Veranstaltung an der Uni durchzuführen, mit dem Aufruf endlich “Aktiv an der Uni” zu werden.
Bei dieser haben wir uns und unsere Arbeit vorgestellt und danach überlegt, was wir gemeinsam machen können. Aus unserem Austausch ist unsere nächste Aktion entstanden: Wir wollten ein großes Banner malen, um damit gemeinsam an der nächsten Friedensdemo teilzunehmen. Also ging es wieder ans Flyern und kräftig einladen, dieses Mal aber schon zusammen mit den ersten neuen Leuten! Zur selben Zeit konnten wir mit der Hochschulgruppe des Internationalen Jugendvereins genau die Probleme, die wir seit Monaten an den Unis gespürt haben, in die Hochschulpolitik tragen. Mit einem Antrag “Gegen die Einschränkung demokratischer Rechte an unseren Hochschulen!” haben wir gefordert, dass das Studierenden Parlament sein Schweigen endlich bricht und sich positioniert. Wir forderten, dass das StuPa sich gegen die Gespräche von Zwangsexmatrikulationen, vermehrte Polizeigewalt bei Solidaritätscamps für Palästina und polizeiliches Auftreten an der Uni ausspricht. Wir haben mit dem Antrag geschafft, die Stimmen der mehrheitlichen Studierenden, die für ein Frieden in Gaza sind, auch ins StuPa zu tragen. Der Antrag wurde mehrheitlich beschlossen! Mit der Motivation aus den Aktionen sind wir dann vor einigen Tagen mit unserem Banner in der Hand auf die letzte Friedensdemo in Hamburg gegangen und sind gemeinsam laut geworden! Zusammen mit unseren neuen Kontakten durch unsere Veranstaltungen an der Hochschule, konnten wir gestärkt die Demo besuchen.
Quelle: Yeni Hayat / Neues Leben