13. November 2024

Rote Nelken für die »Spueniekämpfer«

Übernommen von Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek:

Am Samstag, dem 9. November ehrte die KPL die Männer, die ab Oktober 1936 nach Spanien gegangen waren, um in den Reihen der Internationalen Brigaden die Spanische Republik mit der Waffe in der Hand gegen die faschistischen Putschisten von General Franco zu verteidigen. Am Monument »¡No Pa­sa­rán!« (Sie werden nicht durchkommen!) in Düdelingen-Ga­re-Usines, das vom Bildhauer Lucien Wercollier geschaffen wurde, legte die KPL ein Gebinde mit roten Nelken nieder.

KPL-Präsident Ali Ruckert erinnerte in seiner Ansprache am Samstag daran, dass die Internationalen Brigaden im August 1936 auf Initiative der Kommunistischen Internationale geschaffen wurden. Insgesamt 40.000, vorwiegend jun­ge antifaschistische und kommunistische Arbeiter, kämpften in den Reihen der Interbrigaden, um die Republik gegen die spanischen und deutschen Faschisten zu verteidigen. Unterstützt wurden sie von mehr als 2.000 freiwilligen sowjetischen Militärberatern, Piloten und Panzerfahrern.

Aus Luxemburg gingen über 100 junge Männer, in ihrer Mehrzahl luxemburgische und italienische Berg- und Stahlarbeiter, nach Spanien, wo sie aus sprachlichen Gründen vorwiegend in die »Thälmannbrigade« und die »Garibaldi-Brigade« eingegliedert wurden. Unter ihnen waren italienische Antifaschisten und Anarchisten, deutsche Emigranten, die vor Hitler nach Luxemburg geflüchtet waren, Jungsozialisten und besondere viele italienische und luxemburgische Kommunisten.

Für eine ganze Reihe von ihnen war die Wohnung von KPL-Präsident Zénon Bernard in der Rue de l’Industrie (die heutige Zénon Bernard-Stra­ße) in Esch/Alzet­te die erste Anlaufstelle, bevor sie von kommunistischen Helfern sicher über die französische Grenze nach Hagondange gebracht und von der Kommunistischen Partei Frankreichs quer durch Frankreich bis an die spanische Grenze geleitet wurden, wo sie von der Kommunistischen Partei Spaniens in Empfang genommen und nach Albacete ins militärische Ausbildungszentrum der Interbrigaden gebracht wurden. Von den mehr als 100 Interbrigadisten fielen 18 im Kampf, acht blieben verschollen, 30 wurden zum Teil schwer verletzt.

Das Gesetz, das den »Spueniekämpfer« Gefängnis und die Aberkennung der Staatsbürgerschaft androhte, wurde 1937, fast zeitgleich mit dem Gesetzesprojekt, welches die KPL verbieten sollte (das »Maulkorbgesetz«) in der Chamber verabschiedet. Außer Kraft gesetzt wurde das Gesetz erst 66 Jahre später, am 16. Juli 2003. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch drei ehemalige Interbrigadisten aus Luxemburg am Leben.

Viele der »Spueniekämpfer«, der antifaschistischen Kämpfer der ersten Stunde, gehörten, nachdem sie aus Spanien zurückgekehrt waren, nach dem 10. Mai 1940 der kommunistischen Resistenz gegen die faschistischen deutschen Besatzer an.

»Sie alle wollen wir heute würdigen, indem wir Blumen an dem Monument niederlegen, das zu ihren Ehren geschaffen wurde, und indem wir daran erinnern, dass mit ihrer Parole »¡No Pa­sa­rán!« verhindert werden sollte, dass die Faschisten durchkommen. Das gilt auch noch heute«, so der KPL-Präsident abschließend.

Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit dem Absingen der »Internationale«.

Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek

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